Photocredit: pixabay.com/blickpixel
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Was ist beim Sammeln von Wildpflanzen zu beachten?
Dieser Artikel wurde am 19. Juni 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In dieser Artikelreihe zum Thema „Essbares aus Wald und Wiese“ werde ich in den kommenden Wochen unterschiedliche etwas weniger bekannte essbare Wildpflanzen vorstellen. Zunächst ist es jedoch wichtig, allgemein über das Sammeln von Wildpflanzen informiert zu sein.

Wenn wir Wildpflanzen sammeln wollen um sie etwa für ihre spezielle Wirkung zu nutzen, oder einfach ihren Geschmack zu genießen, müssen wir so einiges beachten. Speziell wenn wir keine oder wenig Erfahrung im Bestimmen und Sammeln von Pflanzen haben.

Da geht es nicht nur um die Fragen: An welchem Standort finde ich diese Pflanze, wie kann ich sie bestimmen und welchen Teil der Pflanze kann ich nutzen? Es geht auch darum, ob es verwechselbar ähnlich sehende giftige Geschwister gibt, auf die man achten muss. Oder ob sie an manchen Standorten möglicherweise nicht genutzt werden sollten.

Außerdem sollten wir bereits vor dem Sammeln vorbereitet sein, was zu tun ist, wenn wir eben eine falschen, möglicherweise giftigen Vertreter finden. Also was im Notfall zu tun ist. Bzw. wie ich davor auch überprüfen kann, wenn ich mir nicht ganz sicher bin.

Pflanzen bestimmen

Sowohl in Buch-Form als auch im Internet finden wir diverse Pflanzenführer und Hinweise zur Bestimmung von Pflanzen. Allgemein gibt es jedoch mehrere Aspekte, die wir bei der Pflanzenbestimmung beachten sollten.

Gänseblümchen sind eine beliebte Ergänzung für Salate und Suppen. - Photocredit: pixabay.com/Hans
Gänseblümchen sind eine beliebte Ergänzung für Salate und Suppen. – Photocredit: pixabay.com/Hans

Pflanzen haben Blätter, Blüten, Stängel/Stämme und Früchte als die wichtigsten Bereiche der Pflanzenbestimmung. Je nach Jahreszeit steht uns jedoch nur ein Teil dieser Aspekte zur Bestimmung zur Verfügung. Wir müssen also bereits vor der Suche wissen, worauf wir uns fokussieren müssen und was wir finden sollten.

In jeder dieser Kategorien gibt es dann außerdem noch diverse Merkmale, auf die wir achten müssen, um eine Pflanze klar bestimmen zu können. Bei Blättern sind das etwa Ränder (gezackt, glatt, etc.), Farbe (auf Ober- und Unterseite des Blattes), Härchen, wie die Blätter am Stamm oder Stängel wachsen (gegenständig oder wechselständig), und der Geruch als wichtigste.

Zu beachten

So einige sehr nahrhafte Wildpflanzen haben giftige Doppelgänger. Das wohl bekannteste Pärchen dieser Art sind Bärlauch und Maiglöckchen. Auch bei vielen Pilzen ist hohe Vorsicht geboten. Im Internet finden sich jedoch gute Quellen, um diese giftigen Zwillinge ausfindig zu machen.

Speziell wenn der Bärlauch bereits blüht, ist besondere Vorsicht gegeben. - Photocredit: pixabay.com/jonathansautter
Speziell wenn der Bärlauch bereits blüht, ist besondere Vorsicht gegeben. – Photocredit: pixabay.com/jonathansautter

Unsicherheit

Sind wir uns unsicher, so sollten wir das jeweilige Objekt unserer Suche im Zweifelsfall einfach stehen lassen. Oder es nach Hause mitnehmen, um es genauer mit Büchern oder weiteren Bildern aus dem Internet zu studieren.

Zusätzlich ist es eine gute Praxis, jedes Mal nach dem Sammeln eine zweite, pflanzenkundige Person die erbeuteten Schätze ebenfalls begutachten zu lassen. Und zwar am besten jedes einzelne Stück, da es jederzeit passieren kann, dass ein giftiger Zwilling sich dazugeschummelt hat. Dies ist auch zu empfehlen, wenn man selbst der Meinung ist, schon gut über Pflanzen bescheid zu wissen.

Falsch bestimmt

Wenn wir trotz all der Inspektion und Überprüfung dennoch eine giftige Wildpflanze verzehren, ist es wichtig, alle Veränderungen im Körper sehr genau wahrzunehmen, und sobald es unangenehm wird, sofort zum Arzt zu gehen.

Einige als giftig geltende Pflanzen verursachen in geringen Mengen “nur” Verdauungsprobleme, können aber in größeren Dosen durchaus lebensgefährlich werden. Das Thema sollte daher sehr wohl sehr ernst genommen werden.

Fazit

Speziell in den letzten Jahren ist das Sammeln von Wildpflanzen als Trend zurückgekehrt. Da wir jedoch meist viel weniger über all diese Pflanzen wissen als frühere Generationen, ist besondere Vorsicht geboten. Gleichzeitig habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass es eine große Bereicherung an Geschmacksrichtungen sein kann, Wildkräuter und Wildpflanzen in den Speiseplan mit aufzunehmen.