Welche Form der Stromerzeugung ist für die Umwelt am schlechtesten? Eine aktuelle Meta-Studie unter der Leitung von Benjamin Sovacool zeigt deutlich: Fossiler Strom hat viel größere Auswirkungen auf die Umwelt als erneuerbare Energien.

Natürlich hat jede einzelne Technologie zur Stromerzeugung Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft. Es gibt keine Technologie zur Stromerzeugung, die keine Auswirkungen hat. Eine aktuelle Meta-Studie unter der Leitung von Benjamin Sovacool  zeigt deutlich: Fossiler Strom hat viel größere Auswirkungen auf die Umwelt als erneuerbare Energien.

Der Hinweis, dass Solarpaneele Energie erfordern, um produziert zu werden, Land beanspruchen und recycelt werden müssen, wird oft als Argument gegen die Energiewende verwendet, ohne einen objektiven Vergleich mit Stromerzeugungstechnologien auf Basis fossiler Brennstoffe anzustellen.

Diese aktuelle Meta-Studie fasst Daten aus 139 Studien mit 704 unterschiedlichen Schätzungen zusammen, um die versteckten sozialen und ökologischen Kosten zu untersuchen. Die Analyse ermöglicht uns, die neuesten verfügbaren Erkenntnisse für eine systematische Bewertung der ökologischen und sozialen Auswirkungen der Stromproduktion zu nutzen.

Die durchschnittlichen externen Kosten für die Stromversorgung betragen 7,15 ¢/kWh. Rechnet man dies mit der tatsächlich pro Jahr erzeugten Strommenge, ergibt sich ein Betrag von 11,644 Billionen US-Dollar. Dies dürfte sowohl die ausgewiesenen Einnahmen aus Stromverkäufen, Öl- und Gasförderung als auch die Stromgestehungskosten übersteigen. Die durchschnittlichen externen Kosten für Mobilität betragen 17,8¢/km. Unter Verwendung differenzierter Schätzungen der externen Effekte im Zusammenhang mit der Luftfahrt, dem Straßenverkehr für Passagiere und Güter, der Schiene sowie den Fortbewegungsarten Küstengewässer/Meer belaufen sich die globalen Externalitäten des Verkehrs auf weitere 13,018 Billionen US-Dollar. Zusammengenommen entsprechen diese 24,662 Billionen US-Dollar an externen Effekten für Energie und Verkehr 28,7 % des globalen Bruttoinlandsprodukts.

Im Gegensatz dazu hat Energieeffizienz oder Nachfragesteuerung positive Nettoexternalitäten von etwa 7,8 ¢/kWh. Im Kontext globaler Effizienz- und Nachfragemanagementbemühungen ergibt sich ein jährlicher positiver Wert von 312 Milliarden US-Dollar.

Für diejenigen, die keine Ökonomen sind: Externe Kosten sind eine Messgröße für die systematische Monetarisierung der ökologischen und sozialen Auswirkungen der Stromproduktion. Hierzu zählen z.B. säurebildende Substanzen, luftgetragene Partikel, Landnutzung/Entwaldung und Treibhausgasemissionen.

Die Metastudie zeigt: Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen verursacht ein Vielfaches an externen Kosten, im Vergleich zu erneuerbaren Energien. Energieeffizienz und Nachfragesteuerung sorgen für positive externe Effekte, da sie die Gesamtnachfrage und die Spitzennachfrage reduzieren. Die vollständige Studie gib es hier.


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