Fotocredit: Pixabay/nickelbabe
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Fast die Hälfte aller Kleidungsstücke sind aus Polyester. Die Herstellung ist extrem energieaufwändig. Doch wie sieht es mit dem Recyclen aus?
Dieser Artikel wurde am 10. Januar 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Polyester besteht aus PET, dem weltweit am häufigsten hergestellten Kunststoff, der unter anderem auch für Plastikflaschen eingesetzt wird. Fast die Hälfte aller Kleidungsstücke sind aus Polyester, neben Baumwolle ist das die am häufigsten verwendete Textilfaser. Kein Wunder, denn Polyester hat in der Bekleidungstechnik jede Menge Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind: Es knittert nicht, trocknet schnell und ist leicht zu reinigen.

 

Doch es ist in der Herstellung auch extrem energieaufwändig, verbraucht Unmengen an Wasser und Chemikalien und ist überhaupt nicht nachhaltig. Die Umweltbilanz sieht also gar nicht rosig aus. Die Finger von dem Material zu lassen, war deshalb bisher das Mittel der Wahl. Doch wie sieht es aus, wenn man die Faser recyclet?

Aus fünf PET-Flaschen lässt sich ein neues XL-T-Shirt herstellen. Doch ist Recycling-Polyester nachhaltiger als „virgin polyester“, also Polyester, das für den Erstgebrauch hergestellt wird? Es sprechen sowohl Argumente dafür, als auch dagegen. Erstens ist Recycling-Polyester energiesparender als normales – und zwar genau genommen um 33 bis 53 Prozent. Indem Polyester aus PET-Flaschen recyclet wird, die somit nicht am Müll landen, sinkt unsere Abhängigkeit von Erdöl, zumindest bei der Bekleidung. Diese Kleidungsstücke können zudem erneut recyclet werden. In diesem Fall macht man sich zunutze, dass Plastik nicht verrottet.

Doch auch gegen das Recycling spricht einiges. Recycling-Polyester kann nicht aus Polyester-Kleidung hergestellt werden, da diese oft auch andere Fasern enthält. Bei Mischfasern steckt dieser Prozess noch in den Kinderschuhen. Recycling funktioniert außerdem entweder mechanisch oder chemisch. Nur aus chemisch recycletem Polyester lässt sich erneut Polyester-Kleidung herstellen. Das meiste rPET wird allerdings mechanisch recyclet, was billiger ist. Dabei kann die Faser aber an Stärke verlieren und muss mit normal erzeugtem Polyester gemischt werden. Bei jedem Erhitzen verschlechtern sich aber die Eigenschaften, wodurch es nur mehr für Produkte niedrigerer Qualität eingesetzt werden kann.

Insgesamt kann man also sagen, dass der Recycleprozess bei Polyester zwar auf einem guten Weg ist, bis die Technik aber auf dem Stand ist, dass das Recycling im Bekleidungssektor ein in sich abgeschlossener Zyklus wird, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen.

Quelle: theswatchbook.offsetwarehouse.com:„What’s The Deal With Recycled Polyester?“;

fashionunited.uk: „How sustainable is recycled polyester?“

 

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