Tencel entwickelt sich immer mehr zum Trendstoff in Sachen nachhaltiger Mode. Aber woraus besteht die Faser eigentlich? Fotocredit: © islandworks/Pixabay
Tencel entwickelt sich immer mehr zum Trendstoff in Sachen nachhaltiger Mode. Aber woraus besteht die Faser eigentlich? Fotocredit: © islandworks/Pixabay
Im Bereich der nachhaltigen Mode gilt sie schon seit einiger Zeit als Trendfaser: Tencel! Aber woraus besteht dieser Stoff? Was macht ihn so nachhaltig? Und warum wird er weder zu den natürlichen noch zu den synthetischen Stoffen gezählt? Antworten gibt’s hier.
Dieser Artikel wurde am 28. Januar 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenn es um nachhaltige oder um Fairtrade-Mode geht, reden wir nicht nur von Labels, die besonders nachhaltig produzieren, oder von der Reduzierung deines Kleiderschranks zum Beispiel im Sinne einer Capsule Wardrobe. Ein Fokus im Hinblick auf nachhaltige Kleidung liegt auch auf den Fasern, die für ihre Herstellung verwendet werden. Eine bestimmte Faser ist hier derzeit besonders im Gespräch: Tencel! Der Stoff gilt als eine Art Trendfaser im Hinblick auf nachhaltige Garderobe. Grund genug, die superweiche Faser einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Tencel wird aus Holz hergestellt

Tencel selbst ist eigentlich ein Markenname für den Stoff Lyocell. Lyocell-Fasern gelten als besonders weich. Für die Herstellung von Tencel werden statt giftiger Lösungsmittel gut verträgliche organische Substanzen verwendet, die im Herstellungsprozess recycelt werden können und durch die nur sehr geringe Produktionsabfälle entstehen. Für die Fasern wird Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet. Es ist aber nicht nur das angenehm weiche Gefühl, das Tencel-Lyocell so beliebt macht. Stoffe aus dem Material gelten als hochwertig, fallen besonders gut, knittern nicht so leicht und können Farbpigmente gut halten. Deswegen sind Tencel-Kleidungsstücke auch für ihre leuchtenden Stofffarben bekannt. Darüber hinaus gilt die Faser als besonders atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Das erklärt, warum sie auch gerne für Unterwäsche eingesetzt wird.  

Tencel gilt als weder natürliche noch als synthetische Faser

Man muss dazu allerdings wissen, dass Tencel keine rein natürliche Faser ist. Sie gilt also nicht als Naturfaser, auch wenn sie aus dem natürlichen Rohstoff Holz – vorzugsweise von Buchen-, Birken-, Eukalyptus- und Fichtenbäumen – hergestellt wird. Denn damit aus dem natürlichen Rohstoff eine Faser entsteht, muss sie mit technischen Maßnahmen künstlich hergestellt werden.. Synthetisch ist Tencel so gesehen aber auch nicht, denn nur der Arbeitsschritt, mit dem aus der natürlichen Holzfaser verarbeitbares Garn gewonnen wird ist künstlich. Tencel ist also quasi weder rein natürlich noch synthetisch. Trotzdem sind Tencel-Fasern damit auch biologisch abbau- und kompostierbar. Auf den Komposthaufen solltest du aber Kleidungsstücke aus Tencel-Lyocell trotzdem nicht werfen. Denn damit würden auch etwaige Farbstoffe in den Boden gelangen. Glücklicherweise musst du Kleidung, die dir nicht mehr gefällt aber ohnehin nicht entsorgen. Da gibt es im Hinblick auf einen nachhaltigen Umgang mit Kleidungsstücken ganz andere Möglichkeiten, wie beispielsweise Kleidertauschbörsen, Second-Hand-Varianten oder Spendemöglichkeiten. Und selbst, wenn dein Lieblingsteil zu abgetragen zum Spenden und Tauschen oder gar kaputt ist, heißt das nicht, dass du es entsorgen musst. Denn es gibt mittlerweile ganz tolle Initiativen, die Neues durch die Wiederverwendung alter Kleidungsstücke entstehen lassen!

Quelle: goodhousekeeping.com / Fotocredit: © islandworks/Pixabay


Mehr zum Thema Mode

In dieser Kategorie stellen wir nachhaltige und faire Mode vor und berichten über Upcycling-Design. Mit folgenden Links gelangst du der Reihe nach zu mehr Artikel in diesem Themenbereich für Einsteiger bis zu Profis.