Eine Gruppe von Anlageberater:innen, Regierungen und Staatsfonds, insgesamt nur 10 Akteure, halten laut einer neuen Studie den Schlüssel zum Klimawandel durch ihren überwältigenden Einfluss auf die fossile Brennstoffindustrie.
Wie die Zeitschrift „Environmental Innovation and Societal Transitions“ berichtet, fanden Forscher der University of Waterloo in Kanada heraus, dass nur 200 Unternehmen (bekannt als Carbon Underground 200 oder CU200) 98 Prozent der potenziellen Emissionen aus den verbleibenden Öl-, Gas- und Kohlereserven der Welt besitzen. Innerhalb dieser Gruppe besitzen nur 10 Akteure 49,5 Prozent der potenziellen Emissionen der weltweit größten Energieunternehmen und haben einen gigantischen Einfluss auf den Markt für fossile Brennstoffe. Zu diesen Akteuren gehören neben der Regierung von Indien, dem Königreich Saudi-Arabien, und der norwegischen Zentralbank, das indische Versicherungs- und Finanzunternehmen Life Insurance Corporation sowie die in den USA ansässigen Investment- und Finanzunternehmen Blackrock, Vanguard, Dimensional Fund Advisors, Fidelity Investments, State Street und Capital Group.
Persönliche Maßnahmen zur Vermeidung von Emissionen sind im Vergleich dazu weniger wichtig, meinen die Forscher:innen. Vielmehr sind es die genannten Akteure, die der Schlüssel zur Lösung der Klimakrise und zur Beendigung der Ära der fossilen Brennstoffe sind. Das soll nicht bedeuten, dass man nicht auch im Privaten den Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduzieren soll. Weniger Autofahren, weniger Fliegen und die Klimaanlage ausschalten, sollten wir auch weiterhin tun. Aber vor allem müsse die Produktion von fossilen Brennstoffen reduziert werden, und diese Bewegung können diese 10 Akteure anführen.
Ohne die 10 einflussreichen Akteure ist es laut der Studie nicht möglich, die globalen Emissionsziele zu erreichen. Wenn sie es ernst meinen, können die Kapitalmärkte einen kohlenstoffarmen Übergang innerhalb der führenden Kohle-, Öl- und Gasreservenbesitzer:innen der Welt ermöglichen, so der Schluss der Studie. Jüngste Zusagen zur Reduzierung der Kohlenstoffbelastung in Anlageportfolios und die Zusammenarbeit mit der fossilen Brennstoffindustrie deuten darauf hin, dass wir uns möglicherweise bereits in diese Richtung bewegen.
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