Dieser Artikel wurde am 24. August 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Das Ende der Glasflasche für Getränke begann Ende der 1980er Jahre. Die PET-Flasche kam damals auf den…
Dieser Artikel wurde am 24. August 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Ende der Glasflasche für Getränke begann Ende der 1980er Jahre. Die PET-Flasche kam damals auf den Markt und stieß vor allem durch geringes Gewicht und hohe Bruchfestigkeit sofort auf Beliebtheit.

Die Abkürzung PET steht für Polyethylenterephthalat. Dabei handelt es sich um einen Polyester, der in den 1940er Jahren entwickelt wurde. Die beiden britischen Chemiker John Rex Whinfield und James Tennant Dickson forschten im Auftrag der in Calico Printers’ Association nachdem sich die aliphatischen Polyester aufgrund ihrer geringen Schmelztemperatur und Zugfestigkeit als nur bedingt einsatzfähig erwiesen hatten.

Ein Haus aus PET-Flaschen

Ergebnis der Forschung war das Polyethylenterephthalat, das zwar biologisch nicht abbaubar, dafür aber ausgezeichnete Materialeigenschaften besitzt sowie sehr gut recycelbar ist. Letzteres wurde bei der internationalen Gartenschau 2010 in Taipeh eindrucksvoll demonstriert: Die Wände des neun Stockwerke hohen „Eco Ark Pavillon” bestehen aus 1,5 Millionen recycelten Kunststoffflaschen.

Polykondensation

Polyethylenterephthalat wird mittels einer so genannten Polykondensation hergestellt. In einem dreistufigen Verfahren werden niedrigmolekulare Ketten von Terephthalsäure und Ethylenglycol in einer Stickstoffatmosphäre erhöhtem Druck ausgesetzt und reagieren miteinander. Das dabei freigesetzte Wasser wird abdestilliert und der entstandene Thermoplast Polyethylenterephthalat kristalliert. Das Recycling geht einfach vonstatten: PET kann entweder zu neuen Gebrauchsgegenständen umgeschmolzen werden oder nach Spaltung der Verbindung und anschließender Reinigung erneut synthetisiert werden.

Die Verwendungsgebiete von PET haben sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Seit den 1950er Jahren wird es zur Herstellung von Folien benutzt (Hostophan oder Mylar), die Medizintechnik nutzt den Stoff zur Produktion von Gefäßprothesen, beim Filmmaterial fürs Kino wird auf PET gesetzt und schnell trocknende Sportkleidung kann ohne PET nicht auskommen.

Offene Fragen zur Gesundheit

Der Werkstoff Plastik scheint in der heutigen Zeit unersetzlich geworden zu sein. Nun wird allerdings vermehrt an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Getränken, die in PET-Flaschen abgefüllt wurden, gezweifelt. So wird Acetaldehyd, das im Körper als Zwischenprodukt beim Abbau von Alkohol entsteht, im Laufe der Zeit an den Flascheninhalt abgegeben. Außerdem entweichen aus dem PET Antimon-Minerale, deren Auswirkungen bisher nicht ausreichend untersucht sind.

Gesundheitsschädigende Phthalate (Weichmacher) werden hingegen bei der Erzeugung von Polyethylenterephthalat nicht eingesetzt. Allerdings wurde festgesellt, dass Wasser aus PET-Flaschen in etwa doppelt so stark durch östrogenartige Substanzen belastet ist wie jenes aus Glasflaschen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=oxOKPVpW5Eg

In Deutschland, wo Pfand auf PET-Falschen erhoben wird, lag die Rücklaufquote im Jahr 2010 bei rund 98,5 Prozent. In Österreich gibt es derzeit kein Pfand auf die Leichtflaschen. Die Altstoff Recycling Austria (ARA AG) verwertet die in speziellen Containern (umgangssprachlich „gelbe Tonne“ bzw. „gelber Sack“) gesammelten Abfälle, die Recycling-Quote soll bei rund 80 Prozent liegen.

Ökobilanz zur PET-Einwegflasche in Österreich 2004 (PDF)

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