Zwei Studien machen China direkt für den weltweiten Klimawandel verantwortlich. Die USA sind aber nicht ohne Verantwortung und in Europa gibt es auch genügend Probleme.
Dieser Artikel wurde am 22. April 2014 veröffentlicht
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Im Rahmen einer klimawissenschaftlichen Studie verglichen US-Wissenschafter die Aerosol-Emissionen in Asien in den vergangenen 30 Jahren mit meteorologischen Daten und kamen zum Schluss, dass die Luftverschmutzung unmittelbar die globalen Wettersysteme beeinflusst. Die in Asien verursachte Luftverschmutzung beeinflusst die Hochatmosphäre wodurch Wolkenformationen und Wettersysteme verändert werden, vor allem im pazifischen Raum und damit auch in den USA. Asien, und hierbei vor allem China, wird damit direkt für den weltweiten Klimawandel verantwortlich gemacht.

Exporte und Emissionen

Einen etwas breiteren Blickwinkel nimmt eine andere Studie ein. Der weltweite Klimawandel wird durch Emissionen auf der ganzen Welt verursacht, nicht durch eine einzelne Nation, stellt das Forscherteam aus Umweltwissenschaftern und Ökonomen fest. Die Untersuchung konzentrierte sich vor allem auf die Exporte Chinas, die zwischen 2000 und 2007 um 390 Prozent wuchsen. Im Vergleich mit dem Emissionsdaten kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Nachfrage nach Exportgütern in den USA nicht nur direkt zu einem Anstieg der Emissionen in China führte, sondern zum weltweiten Klimawandel beitrug. Die westliche Welt mag die Auswirkungen des eigenen Konsums in anderen Regionen ignorieren, die dadurch verursachten Klimaprobleme wirken sich allerdings auch auf den Westen aus, stellen die Forscher fest.

Und in Europa?

Die Schuldzuweisungen an Asien werden weiter relativiert durch eine genaue Betrachtung der viel gepriesenen Energiewende in Deutschland. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme in Berlin, bemängelt, dass nach den Plänen der deutschen Regierung Atom- und Kohlekraftwerke weiterhin von der EEG-Umlage verschont bleiben. In einem Blog-Beitrag für Greenpeace kritisiert er zudem die anvisierten Kürzungen bei der Umlage, die auch Eigenstromverbraucher zur Kasse bitten. Abgaben und Umlagen waren bislang nur für Strom aus dem Netz fällig, neue regenerative Anlagen sollen auf selbst verbrauchten Strom künftig 70 Prozent der EEG-Umlage zahlen. Die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen würde damit zugunsten der Atom- und Kohlekraftwerke weiter verschlechtert.