Der Trend geht zu regionalen, ökologischen, saisonalen und fair gehandelten Lebensmitteln, die am besten noch selbst verkocht werden.
Dieser Artikel wurde am 14. Oktober 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Gesund essen liegt im Trend! Hintergrundinformationen wie Nährstoffgehalt und Inhaltsstoffe sind im Zeitalter des Internets einfacher zu recherchieren denn je und Skandale verbreiten sich schneller. Die Menschen achten daher vermehrt auf gesunde Ernährung und informieren sich über die Qualität und Herkunft der Nahrungsmittel. Vor allem bei Obst, Gemüse und Eiern wird zudem noch auf biologische Erzeugung geachtet.

Es wird wieder vermehrt selbst gekocht, Kochbücher und -utensilien gehen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Kochkurse zu allen möglichen Themen und kulinarischen Richtungen werden nicht nur besucht, sondern auch gerne verschenkt. Essen ist zum Statussymbol geworden. Man isst nicht mehr nur, man genießt und zelebriert. Die Auswahl der Gerichte, die regelmäßig gekocht werden, ist mit der Globalisierung gestiegen. Man probiert heute mehr aus und ist offener, hochwertige, exklusive Lebensmittel werden auch gerne verschenkt. 

Zeit ist heutzutage allerdings Mangelware, wer also nicht selbst kochen kann setzt bei der mobilen Verpflegung ebenfalls auf Frische, biologische Herkunft, Saisonalität und Regionalität. Und wer das bieten kann, der gewinnt. Die Nahrungsmittelindustrie reagiert: überall eröffnen sogenannte “Quick-Casual” Restaurants ihre Türen, die ihren Kunden gesundes und qualitativ hochwertiges Essen in der Schnelligkeit eines Fastfood Restaurants verkaufen, und traditionelle Fast-Food-Ketten versuchen ihr Image zu ändern. Am Beispiel McDonalds sieht man, dass das auch funktionieren kann. Nachdem die Umsätze rückläufig waren, setzt das Unternehmen seit einigen Jahren auf einen Imagewandel: die Regionalität der Produkte wird beworben, das Interieur der Lokale ist ansprechender geworden und die Produktpalette wurde um einige gesündere Alternativen erweitert. Selbst das Logo wurde geändert – das gelbe M ist nun grün auf grünem Hintergrund zu sehen, und suggeriert so Frische, Natürlichkeit und Gesundheit. Ob das Essen diese Attribute nun erfüllt sei umstritten.

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Aber nicht nur große Unternehmen springen auf den Trend auf. Auch Einzelpersonen wittern ihre Chance, wie zum Beispiel der Imker David Graves. Er setzte seine Bienenstöcke einfach auf die Hausdächer New Yorks und verkauft nun regionalen Honig an eine wachsende begeisterte Anhängerschaft. (Auch bei uns gibt es regionalen Honig – einfach in die Suchmaschine eingeben oder auf Flugblätter achten).

Auch am Arbeitsplatz hat sich ein kulinarischer Wandel vollzogen. Gesunde Büroküche ist in, selbstgemacht oder in der gesunden Kantine, die dem Unternehmen das gewisse Etwas gibt. Und wo es ungesundes Essen gibt, wird auch mal gemeinsam in der Büroküche gekocht – auch dafür gibt es unzählige Kochbücher.

Manche Trends der gesunden Ernährung sind neu, manche einfach nur aufgewärmt: Food-Bowls (also Essen in Schüsseln statt auf Tellern), Matcha, Alternativen zu Kuhmilch wie Reis-, Mandel- oder Sojamilch. Was jedoch immer dabei ist: das Interesse am Essen! Wir wollen wieder wissen, wie der Fisch aus dem nächsten Fluss schmeckt, möchten die Rinder sehen, deren Steak wir auf dem Teller haben und am liebsten unser Gemüse selbst ernten. Man will sich dadurch wieder mehr spüren, mehr erden – zu weit entfernt ist man in unserem Technikzeitalter von der Natur. Man will entspannen, zum Beispiel beim gemeinsamen Kochen oder dem Urban Gardening – zu gehetzt läuft man durch den Alltag.

Endlich einmal ein Trend, der in die richtige Richtung geht. 

Quellen:
http://www.fgoe.org/gesundheitsfoerderung/infos/trend-zu-gesunder-ernahrung
http://www.bunte.de/kochen-geniessen/european-food-trends-report-gesunde-ernaehrung-ist-angesagt-51946.html
http://www.business-wissen.de/artikel/imagewandel-mcdonalds-mit-muesli-und-cappuccino-statt-bigmaec-und-cola/

Bilder/Fotograf: 
Menstruo Estudio / https://unsplash.com
Tamara Menzi / https://unsplash.com

ulli goeblUlrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.