Wasser- und Windkraft zählen zwar zu den ältesten Energiequellen, aber sie haben als umweltschonende und emissionsfreie Energiequellen nach wie vor Zukunft.
Dieser Artikel wurde am 8. Mai 2011 veröffentlicht
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In Österreich wird rund die Hälfte des eigenen Strombedarfs aus Speicher- und Laufwasserkraftwerken gewonnen. Eine entscheidende Rolle bei den Laufwasserkraftwerken spielt die Kaplanturbine.

Bei der Kaplanturbine handelt es sich um eine Überdruckturbine. Sie wird in Achsenrichtung vom Wasser durchströmt. Flussaufwärts ist der Druck auf einer Seite der Turbine höher als auf der anderen Seite. Dieser Druck lässt die Kaplanturbine rotieren und die Strömungsenergie des Wassers in Rotationsenergie umwandeln.

Kaplanturbinen ähneln Schiffsschrauben und weisen mehrere asymmetrisch gebogene bewegliche Schaufeln auf. Dadurch können sie sich optimal auf schwankenden Druck und Fließgeschwindigkeiten einstellen. Die Kaplanturbine ist auf niedrigen Druck und große Wassermengen ausgelegt und typisch für große Flusskraftwerke. Bei mittleren Gefällen werden Francis-, bei großen Gefällen die so genannten Pelton-Turbinen verwendet.

Benannt ist die Turbine nach dem österreichischen Ingenieur Viktor Kaplan, der die grundlegenden Elemente der Turbine im Jahr 1913 patentieren ließ. Weltweit durchsetzen konnte sich die Erfindung aber erst nach der Realisierung einer Kaplan-Turbine für das schwedische Großkraftwerk Lilla Edet. Derzeit beträgt der Anteil der Kaplanturbine an der weltweiten Wasserkrafterzeugung rund zehn Prozent.

Videoerklärung einer Kaplanturbine:

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