In unserem Nachbarland laufen die Recyclinganlagen auf Hochtouren und bereiten Plastikmüll für die Wiederverwertung auf.

Vor rund einem halben Jahr, haben wir auf Energieleben darüber berichtet, dass China den Import von Plastikmüll komplett eingestellt hat. Bis dahin hatte das asiatische Land jährlich mehrere Millionen Tonne Plastikmüll aus den Industrieländern importiert. Für so manches Europäische Land war diese Nachricht erst einmal so etwas wie ein Schock. Großbritannien zum Beispiel hatte nämlich bis zum Importstopp rund zwei Drittel seines Kunststoffabfalls nach China verkauft und verfügte selbst gar nicht über die nötige Infrastruktur, um das gesamte Plastik auch im eigenen Land verwerten zu können.

Auch bei unseren Nachbarn in der Bundesrepublik waren die ersten Reaktionen ähnlich. Erst einmal befürchtete man, dass man auf rund 760.000 Tonnen Plastikmüll, die man bis dahin, meist zu sehr guten Preisen, nach China verkauft hatte, sitzenbleiben würde. Man glaubte diese Mengen nicht selbst recyceln zu können, wodurch es in Deponien und Verbrennungsanlagen landen würde. Doch ein paar Monate später sieht die Realität ganz anders aus. In der Recyclingbranche hat ein regelrechter Boom eingesetzt. Die deutschen Anlagen laufen auf Hochtouren und das Material, das sie zur Verwertung bekommen, ist von deutlich höherer Qualität und Reinheit als zuvor. Damit können sie hochwertigeres wiederverwertbares Granulat herstellen, was am Ende zu einer generell höheren Wiederverwendungsquote von Plastik führt. Wenn es gut für die Recyclingbranche läuft, hat diese außerdem auch mehr Spielraum, um in Forschung und Entwicklung zu investieren. Mit Hilfe neuer, innovativer Technologien wiederum könnte noch mehr Plastik für die Weiter- und Wiederverwendung in unterschiedlichen Bereichen aufbereitet werden.

Das Ganze hat aber natürlich auch eine Kehrseite. Der Grund warum China den Import gestoppt hat, ist nämlich, dass immer ein Teil des Plastikmülls überbleibt, der einfach nicht wiederaufbereitet werden kann, dieser muss deponiert oder verbrannt werden. Es ist vor allem dieser Anteil des Kunststoffabfalls, der die Umwelt belastet und den China anderen Ländern nicht mehr abnehmen wollte. Was aber passiert mit diesem nun? Haben die deutschen Unternehmen bessere Technologie mit der mehr verwertet werden kann? Nein, leider nicht, dieser wird weiterhin ins Ausland verkauft, in Länder, in denen ein Großteil davon verbrannt wird.

Bild: Unsplash


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