Die energetische Gebäudesanierung mag ein wenig in den Hintergrund gerückt sein, ist aber nach wie vor enorm wichtig, wenn Häuser im Winter wohlig warm und im Sommer angenehm kühl bleiben sollen. Ein neuer Dämmstoff aus Lignin könnte die energetische Gebäudesanierung revolutionieren.

Einem deutschen Startup ist es gelungen für die Gebäudedämmung aus Lignin einen neuartigen Dämmstoff herzustellen, der die Dämmleistung zu verdoppeln in der Lage ist. Fraglos hat die Gewinnung von erneuerbarer Energie große Fortschritte gemacht, doch ohne effektive Dämmung wären die Kosten nach wie vor recht hoch. Speziell im Altbau kommen konventionelle, aber rohstoffintensive und teure Stoffe zur Anwendung wie beispielsweise Dreifachverglasung, Steinwolle oder Styropor.

Das neuartige an der Aerogellösung ist, dass das Dämmmaterial extrem leicht ist und mikroskopisch kleine Luftporen besitz und Wärme nur sehr schlecht transportiert, was den Wärmeverlust der Häuser drastisch minimiert. Da, wie erwähnt, die Leistung doppelt so gut wie bei bis jetzt gebräuchlichen Dämmstoffen ist, fällt die Aerogelschicht nur halb so voluminös aus. Ein weiterer Bonus ist, dass das Gel aus Lignin, einem nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoff gewonnen wird, der noch dazu in der Papiererzeugung als Abfallprodukt anfällt. Petroprodukte oder mineralische Rohstoffe werden in diesem neuartigen Konzept nicht benötigt um die CO2 Emission der Gebäude zu reduzieren.

Das einzige Manko ist derweil noch der Produktionspreis, doch auch das wollen die Osnabrücker Wissenschaftler bis Ende des nächsten Jahres gelöst haben.


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Bilder: TU Hamburg