Aus Ziegelsteinen werden Akkus.

Forscher der Washington University in den USA haben eine Methode entwickelt, mit der billige und weit verbreitete Baumaterialien in „smarte Ziegel“ umgewandelt werden können, die Energie wie eine Batterie speichern können. Obwohl sich die Forschung noch im Proof-of-Concept-Stadium befindet, behaupten die Wissenschaftler, dass Wände aus diesen Ziegeln eine erhebliche Menge an Energie speichern könnten und innerhalb einer Stunde hunderttausendfach aufgeladen werden können. Ihre Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.

Der Chemiker und Studienleiter Julio D’Arcy geht davon aus, dass die Ziegel ​​mit Solarzellen verbunden werden könnten. So würden 50 Steine ​​in unmittelbarer Nähe geladen und diese ​​würden es ermöglichen, eine Notbeleuchtung fünf Stunden lang mit Strom zu versorgen. Die Forscher entwickelten eine Methode, um rote Ziegelsteine ​​in eine Art Energiespeicher umzuwandeln, der als Superkondensator bezeichnet wird.

Zuerst wurde eine leitende Beschichtung, ein Polymer bekannt als Pedot, auf Ziegelproben aufgebracht. Diese sickerte dann durch die poröse Struktur der gebrannten Ziegel und wandelten diese in „Energiespeicherelektroden“ um. Eisenoxid, das rote Pigment in den Ziegeln, half bei dem Prozess, sagten die Forscher. In einer Demonstration zeigten sie, dass ihr Proof-of-Concept-Superkondensator ein grünes LED-Licht mit Strom versorgen kann.

Idealerweise könnte mit dieser Methode eine Mauer, die als Superkondensator dient, innerhalb einer Stunde hunderttausend Mal aufgeladen werden. Durch ein paar miteinander verbundene Ziegel können Mikroelektroniksensoren problemlos mit Strom versorgt werden. Ob eine praktische Umsetzung der Methode im alltäglichen Hausbau möglich ist, ist aber unklar. Ziegel sind zerbrechliche Materialien und der Einsatz von sehr dünnen Schichten, die nötig sind für die Superkondensatoren, könnte problematisch sein.


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Bild: João Jesus from Pexels