Die Stadt Hamburg lässt einen ehemaligen Flakbunker zu einem Kraftwerk erneuerbarer Energien umbauen. Auf der obersten Plattform der 30 Meter hohen Ruine ist zudem ein Kaffehaus eingeplant. Ein Modell das auch für Wien interessant sein könnte.
Dieser Artikel wurde am 26. April 2012 veröffentlicht
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Der Bunker bot während des Zweiten Weltkriegs bis zu 30.000 Menschen Schutz vor Bomben. Seit dem Jahr 1947 ist der Koloss ohne Funktion. Im Jänner dieses Jahres wurden die Umbauarbeiten aufgenommen. Im Rahmen der Internationalen Bauaustellung im Jahr 2013 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Dann soll der „Energiebunker“ zu neuem Leben erwachen. Ein Biomasse-Blockheizkraftwerk, ein Wasserspeicher und eine Solarthermieanlage werden erneuerbare Energie liefern. Außerdem soll ein Wärmespeicher die Abwärme angrenzender Industriebetriebe nutzen.

Leben in den Turm

Nach der Instandsetzung soll der runderneuerte Bau neben seiner Funktion als Energiegebäude ein Café in luftiger Höhe mit umlaufender Außenterrasse auf der obersten Plattform beherbergen. Die Besucher können vom rund 30 Meter hohen Bunker die Aussicht bis in den Hamburger Hafen genießen.

Vorbild für Wien?

Der Hamburger Plan könnte ein Modell für die Flaktürme in Wien sein. So stehen die beiden denkmalgeschützten Türme im Augarten seit Ende des Krieges leer. Das Projekt, dort ein IT-Datencenter unterzubringen zerschlug sich während zäher Verhandlungen mit den Behörden. Die Anrainer stellten sich unter anderem wegen der Abgasbelästigung durch Diesel-Notstromgeneratoren gegen das Datencenter.