Die Pfingstrose -ihr Name leitet sich vom mythologischen Arzt der griechischen Götter Paian ab, der mit der Pfingstrose der Sage nach den von Herkules verwundeten Gott der Unterwelt, Pluton heilte.

Bauerngärten sind wieder en vogue und das völlig zurecht, bieten sie nicht nur eine uralte Form der Gartenoptimierung, sondern auch die perfekte Kombination aus Heilkräutern und Selbstversorgung mit immer frischem Gemüse. Ein wenig Schmuck ist allerdings auch gefragt und den bietet neben den Ranunkeln die wunderbaren Pfingstrosen. Beide stammen aus Asien, doch während die Ranunkel zur recht verzweigten Gattung der Hahnenfußgewächse zählt, bildet die Pfingstrose eine eigene Familie – die hahnenfußähnlichen Pfingstrosengewächse oder Paeonia. Der Name leitet sich vom mythologischen Arzt der griechischen Götter Paian ab, der mit der Pfingstrose der Sage nach den von Herkules verwundeten Gott der Unterwelt, Pluton heilte.

Bei uns dominieren zwei Varietäten, die gemeine Pfingstrose, auch Bauernpfingstrose und die milchweiße Pfingstrose. Beide sind mit ihrer Blütenpracht typisch für den Mai und Vorboten des Gartensommers. In China, woher sie auch stammt, wird sie seit Jahrtausenden als beliebte Garten- und Heilpflanze kultiviert. Von den Benediktinern heimisch gemacht eroberte sie recht bald die bäuerlichen Gärten, die für die einfache Bevölkerung als Apotheke dienten. Auch in der Kunst ist die Pfingstrose präsent, wie etwa in Gemälden von Martin Schongauer und Mathias Grünewald oder Jahrhunderte später bei Éduard Monet oder Pierre-Auguste Renoir.

Wir treffen auf die Pfingstrose in der traditionellen Chinesischen Medizin ebenso wie bei Plinius, Theophrastus oder Hildegard von Bingen. Wenngleich die Wirkungen und Nebenwirkungen nicht ausreichend erforscht sind, wurde die Pflanze in der Zahnmedizin, die Samenkörner als Kette gefädelt, beispielweise bei zahnenden Kindern oder bei Frauenleiden angewandt. Wir Laien aber wollen ohnehin nicht pharmakologisch experimentieren, sondern erfreuen uns Ende Mai um die Pfingstfeiertage herum an ihrer wahrlich majestätischen Blütenpracht.

Pfingstrose

Ferdinand von Saar

Verhaucht sein stärkstes Düften
Hat rings der bunte Flor,
Und leiser in den Lüften
Erschallt der Vögel Chor.

Des Frühlings reichstes Prangen
Fast ist es schon verblüht –
Die zeitig aufgegangen,
Die Rosen sind verblüht.

Doch leuchtend will entfalten
Päonie ihre Pracht,
Von hehren Pfingstgewalten
Im tiefsten angefacht.

Gleich einer späten Liebe,
Die lang in sich geruht,
Bricht sie mit mächtgem Triebe
Jetzt aus in Purpurglut.


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