Im Garten des Kindergartens meiner Tochter wachsen Ribisel und ich wunderte mich anfangs, wieso gerade so eine saure Frucht dort angepflanzt wurde. Doch die Kinder lieben sie und nachdem ich nun weiß, wie gesund die kleinen Beeren sind, weiß auch ich mehr damit anzufangen.
Ribisel im Garten
Die rote Ribisel zählt zu den Stachelbeergewächsen, wobei die Beeren auf stachellosen Sträuchern wachsen. Diese können bis zu zwei Metern hoch werden. An den Beeren befinden sich kurze Stiele und mehrere Früchte bilden zusammen eine Traube. Übrigens: die Johannisbeere und die Gartenbeere sind beides auch Ribisel, nur eben andere Bezeichnungen.
Frische Ribisel aus österreichischem Anbau könnt ihr von Ende Juni bis August kaufen oder aus dem eigenen Garten ernten. Ribisel-Sträucher sind übrigens sehr pflegeleicht, einzig ein sonniger Standort ist Pflicht. Je mehr Sonne, desto süßer schmecken auch die Beeren.
Gesunde Ribisel
Die kleinen Beeren haben ein süß-säuerliches Aroma und sind besonders saftig. Vor allem durch ihre intensive, meist tiefrote Farbe verlocken sie schon am Strauch zum Naschen. Es gibt übrigens über 50 verschiedene Sorten, die nicht immer rot sein müssen. Auch weiße, gelbe oder schwarze Ribisel gibt es, und der Geschmack ist auch immer leicht anders.
Ribisel haben wenige Kalorien, dafür umso mehr Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Kalium, Kalzium und Eisen. Die schwarze Ribisel hat einen besonders hohen Vitamin-C Gehalt, der rund viermal so hoch ist wie jener von Zitrusfrüchten. Die intensive Farbe entsteht durch Flavonoide, die antixodativ wirken und sich positiv auf das Immunsystem auswirken können. Auch der lösliche Ballaststoff Pektin ist enthalten und wirkt verdauungsfördernd und cholesterinsenkend.
Ribisel in der Küche
Durch ihre dünne Haut sind Ribiseln nur schlecht lagerfähig. Am besten vernascht ihr sie also direkt vom Strauch oder verarbeitet sie sofort. Die druckempfindlichen Beeren solltet ihr nur locker auflegen und so lange wie möglich an den kleinen grünen Stielen lassen. Im Kühlschrank halten sie sich maximal drei Tage. Erst kurz vor dem Verzehr könnt ihr die Beeren von den Stielen zupfen oder mit einer Gabel abstreifen.
Die saftigen Beeren eignen sich nicht nur hervorragend für Ribiselsaft oder –marmelade, sondern sorgen auch für einen süß-sauren Frischekick in Desserts wie Kuchen oder Sorbets. Doch auch gleich roh verzehrt haben sie ihren Charme, beispielsweise in einem Fruchtsalat oder in Joghurt- oder Topfencremes.
Rezepte mit Ribisel
Ein klassisches Rezept ist ein flaumiger Kuchenboden mit Ribiselschaum darüber, wie nach diesem Rezept für Ribiselschaumkuchen. Auch dieser Johannisbeer-Cheesecake mit Mandel-Streuseln klingt unglaublich gut, den werde ich auf jeden Fall heuer noch ausprobieren. Hier gibt es noch eine Variante mit Schokolade, die auch sehr gut klingt.
Ihr süß-säuerlicher Geschmack harmoniert jedoch nicht ausschließlich mit süßen Gerichten. Auch zu pikantem wie Käse oder Wild passen sie hervorragend. Ein gutes Beispiel ist diese Johannisbeer-Rosmarin-Focaccia (die ich auch bestimmt probieren werde!) Auch die süße Marmelade kann man ein bisschen abändern und hat am Ende ein scharfes Johannisbeer-Chutney.
Sommertipp Ribisel-Eiswürfel
Ein toller Hingucker sind rosa Ribisel-Eiswürfel! Dazu einfach Ribiseln von den Rispen rebeln, mit etwas Minze und Wasser in einem Standmixer fein pürieren und durch ein Sieb streichen. Nach Belieben mit Honig süßen, in Eiswürfelformen füllen und einfrieren. (Als kleine Richtlinie für euch: Ich nehme auf 100g Ribiseln 1 Minzblatt und 1 EL Wasser)
Also, wir sind dann mal im Kindergarten Ribisel pflücken! (Pst: abwechselnd mit dem Erdbeerfeld, hier habe ich schon alles über Erdbeeren aufgeschrieben.)
Quellen:
Frisch Gekocht Magazin, „Süß-saurer Sommerhit“
Gesundheit.gv.at, „Ribisel“
Mein schöner Garten, Christel Rupp und Folkert Siemens, “Johannisbeeren richtig pflanzen“