Aeerstatica präsentiert fliegende Windkraftanlagen, die konventionelle Windräder ablösen könnten. Im Sommer 2022 soll der erste Jungfernflug dafür stattfinden.
Dieser Artikel wurde am 4. Mai 2022 veröffentlicht
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Das deutsche Unternehmen Aeerstatica hat einen Prototyp eines Windenergiesystems entwickelt, das in viel höheren Lagen arbeitet, wo die Winde stärker und konstanter sind, was die Stromerzeugung dramatisch erhöht. Geschehen soll das mit einem Luftschiff, das die Energie über ein Kabel zur Bodenstation leitet.

Die meiste Windenergie stammt von Turbinen 150 Meter über dem Boden. Die Winde in dieser Höhe sind jedoch schwach und wechselhaft. Dadurch können die meisten Windparks nur mit 25 bis 30% ihrer Kapazität betrieben werden. Die Luftschiffe fliegen in Höhen von rund 300 Metern, wo der Wind bis zu acht Mal so stark werden kann. Über ein Ladekabel wird diese Kraft an die Bodenstation übertragen. Dort wird diese dann von einem Generator in elektrische Energie umgewandelt. So kann rund um die Uhr Windkraft erzeugt werden, wie das sonst nur Off-Shore möglich ist.

Um den Prototyp weiterentwickeln zu können ist Aeerstatica eine strategische Partnerschaft mit Ballonbau Wörner, FormTL and PTS eingegangen. Aeerstatica hat die Technologie der Luftschiff-Windkraftanlagen patentiert. Ballonbau Wörner, FormTL und PTS verfügen über die notwendigen Kenntnisse, um die Luftschiffe zu bauen, welche die Plattform dieser Windkraftanlagen sind.

Die Luftschiffe können in großen Höhen – mit entsprechendem Abstand zu Bauwerken – permanent, ohne Flaute und dezentral am Ort des Energiebedarfs eingesetzt werden. Das Konzept ist darauf ausgelegt, dass jeder Standort zu einem potenziellen Windenergiestandort wird. Windkraft könnte dadurch viel billiger werden. Zusätzlich braucht diese Innovation kaum Wartung. Die Luftschiffe werfen außerdem keine Schatten und gefährden die Vögel nicht.

Die Berechnungen des Prototyps und die Skalierung auf einen größeren Maßstab erscheinen plausibel, bestätigten die neuen Partner FormTL und PTS. Die Gründer von Aeerstatica zeigen sich überzeugt, dass ihre Innovation die konventionellen Windturbinen an Land ablösen wird. Der Jungfernflug und Proof of Concept ist für den Sommer 2022 geplant.


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Bild: Aeerstatica