Die Nachfrage nach Batterien ist ungebrochen. Das Fraunhofer Institut rechnet mit einer Verzehnfachung europäischer Produktionskapazitäten bis 2030.

Die Kapazität für die Batteriezellenproduktion in Europa dürfte sich bis zum Ende dieses Jahrzehnts verzehnfachen. Auf bis zu 1,5 TWh könnten die Kapazitäten ansteigen, zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Damit würde Europa rund ein Viertel der geplanten globalen Produktion ausmachen.

In mindestens 15 europäischen Länder werden Batteriezellenanlagen beheimatet sein. Deutschland spielt dabei mit dem größten Anteil von fast 400 GWh eine Schlüsselrolle. Europas Produktionskapazität für Akkus, die für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher in industriellen Anwendungen verwendet werden, wird im Laufe des Jahres 2022 voraussichtlich 124 GWh erreichen und sich bis 2025 auf mehr als 500 GWh vervierfachen, so die Schätzungen des Forschungsinstituts.

Getragen wird das robuste Wachstum von europäischen Playern wie Northvolt, Volkswagen und ACC. Allein diese drei Unternehmen planen, rund ein Drittel der europäischen Batteriezellproduktion aufzubauen, so das Fraunhofer ISI.

Batteriezellenproduktion

Anfang dieses Monats sicherte sich Northvolt eine Finanzierung in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar, um die Einführung der Batteriezellen- und Kathodenmaterialherstellung in Europa zu unterstützen. Das schwedische Batterieunternehmen entwickelt derzeit Batteriekapazitäten, um Aufträge von Kunden wie BMW, Fluence, Scania, Volvo Cars und Volkswagen im Wert von 55 Milliarden US-Dollar zu erfüllen.

Die Expansion wird nicht nur von lokalen Unternehmen vorangetrieben. Auch außereuropäische Player wie Tesla, Chinas CATL sowie die südkoreanische LG Energy Solution und Samsung SDI beabsichtigen, bedeutende Produktionskapazitäten auf dem Kontinent aufzubauen. Insgesamt haben mehr als 40 Batteriezellenhersteller angekündigt, Fabriken in ganz Europa zu bauen.

Es ist zu hoffen, dass sich mit dem Wachstum auch Synergien mit der Entwicklung von umweltfreundlicheren Akkus ergeben. Die EU hat mit dem Projekt BATTERY 2030+ ein großangelegtes Forschungsumfeld geschaffen, das die Erforschung nachhaltigerer Akkus mit besserer Leistung, größeren Speicherkapazitätsoptionen und längerer Lebensdauer gewährleisten soll.

Seit dem 1. September 2020 besteht diese Initiative aus sieben Projekten mit einem Gesamtbudget von 40,5 Millionen Euro aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der EU. Alle Projekte haben eine Laufzeit von drei Jahren.


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Bild: Wikimedia; Fraunhofer ISI