Fotocredit: Pixabay/acandraja
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Genieße Frische, unterstütze Regionalität und gestalte aktiv eine nachhaltige Zukunft. Dein Einkauf beeinflusst mehr als nur deinen Teller – er formt Landschaften und schafft Bewusstsein.

Wie oft hältst du beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt inne und schaust genauer auf die Packung, woher deine Lebensmittel kommen? Dabei liegt es doch eigentlich auf der Hand vor allem Produkte und Landwirte bzw. Produzenten aus der eigenen Region zu unterstützen. 

Leider haben wir durch das Überangebot verlernt, was wirklich in Saison ist. Bei unserer Oma hätte es niemals im Winter Erdbeeren oder Tomaten auf dem Teller gegeben. Doch wir sind durch die Jahreszeiten verwöhnt und bekommen das ganze Jahr über alles, was das Herz begehrt. Dabei schmecken Obst und Gemüse gar nicht wirklich, wenn sie außerhalb der Saison eingeschippert werden. 

WIE SCHAFFE ICH MEHR BEWUSSTSEIN? 

Ein Saisonkalender ist beispielsweise eine sehr feine Anschaffung. Dabei braucht es nicht mal einen gekauften Kalender, der lässt sich auch sehr einfach selbst gestalten oder im Internet finden. Ein hilfreicher Tipp ist es auch Ausschau nach Bauernmärkten in deiner Gegend zu halten. Auf diesen Märkten bekommst du klarerweise immer nur das zu kaufen, was der Bauer im Moment ernten kann. Klar, manchmal wird im Winter auf Lagerware wie Äpfel oder Kartoffeln zurück gegriffen, aber generell haben die Gemüse und Obstsorten, die verkauft werden aktuell Saison. 

Wenn es keinen Wochenmarkt bei dir gibt, dann bieten sich immer noch der Ab-Hof Verkauf an, den viele Bauern machen. Oft zwar nur ein kleines Sortiment, aber dafür besondere Schätze des jeweiligen Hofes. So wird der Bauernhof direkt unterstützt, was deinen Einkauf nicht nur nachhaltiger sondern auch relevanter für den Bauern macht. Dazu kommt, dass du absolut sicher sein kannst, dass es sich um die frischesten Produkte handelt. Wir haben in Wien beispielsweise auch ein paar Bauernläden, die quasi ein Ab-Hof Verkauf mit diversen anderen regionalen Produkten gemischt sind. 

Fotocredit: Pixabay/GudrunNeuper
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Saisonal einzukaufen und zu verarbeiten hat unzählige Vorteile:

  • Kurze Transportwege
  • wenig bis gar nicht verarbeitete Lebensmittel
  • hohe Nährstoffdichte aufgrund der Frische der Lebensmittel 
  • gute Verträglichkeit für unseren Organismus 
  • weniger CO2 Ausstoss / Klimafreundlichkeit 
  • Unterstützung und Stärkung der eigenen Umgebung 
  • Besserer Geschmack 
  • preisgünstiger einkaufen 

Dazu kommt, dass wir durch die Saison hindurch auch noch neue Lebensmittel entdecken können bzw. ganz neue Geschmäcker erforschen. In den beliebten Bio-Kistln, die ab Hof bis vor die Haustür geliefert werden sind auch oft Rezeptideen zu den momentan geernteten Gemüse- und Obstsorten. Das schafft auch wieder mehr Bewusstsein zur Ernährung und zum Kennenlernen neuer Lebensmittel. 

Fotocredit: Pixabay/PublicDomainPictures
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DOCH WIESO IST DAS SO WICHTIG? 

Nicht nur das Überleben kleiner Betriebe wird durch deinen nachhaltigeren, regionalen Einkauf gesichert. Der Bauernbetrieb an sich zieht viel weitere Kreise, als dir vielleicht bewusst ist. Die Landwirtschaft leistet einen maßgeblichen Beitrag dazu, wie es den Böden in der Region geht. Landwirtschaft ist also etwas, was nicht nur den Bauern selbst betrifft, sondern unsere gesamte Umwelt. Doch lass dir gesagt sein, dass hier auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Oft wird unser Landschaftsbild von Monokulturen bestimmt – also nur einer einzigen Pflanze, die großflächig angebaut wird. Das schwächt die Böden und die Artenvielfalt, wirkt sich durch Dünger und Pestizide auf unser Grundwasser aus und so weiter. 

Oft können die Betriebe durch fehlendes Einkommen aber gar nicht mehr anders, als möglichst günstig zu produzieren, um günstig zu verkaufen und hoffentlich nicht auch noch Verlust zu machen. Umso wichtiger ist es also, dass wir hier “die Kleinen” unterstützen, damit sie von den Konzernen und Importen aus dem Ausland nicht aufgefressen werden. Wir können die Entscheidung treffen, welche Nahrungsmittel wir schlussendlich konsumieren und am Ende so, wie sich unsere Landschaft gestaltet, unseren Lebensraum. 

Regional, Saisonal und biologisch einkaufen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Was wir brauchen ist eine biologisch geführte Landwirtschaft im Einklang mit der Natur. Keine langen Produktionsketten, keine langen Wege vom Produzenten zu Tisch. Alleine die CO2 Bilanz, die wir damit erreichen können, wenn wir mehr regionale Produkte kaufen, ist erstaunlich.