Die Verbannung der guten alten Glühbirne war ein wirtschaftspolitischer Akt, kein Umweltpolitischer. Energiesparen und Klimaschutz gehen anders.
Dieser Artikel wurde am 22. März 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Klimawandel ist – neben den vielen anderen „Umweltschäden“ – ein globales Problem, dass alle Menschen, ja alle Lebewesen betreffen wird. Die Ursachen liegen allerdings bei dem Verhalten einer sehr überschaubaren Zahl von Menschen und faktisch bei einer industriellen Wirtschaftsform, die skrupellos die klimabeeinflussenden Stoffe – wie auch alle anderen „Abfallstoffe“ – ungefiltert in die Luft – beziehungsweise in die Mitwelt – abgibt.

 

Klimasünder Nummer 1 – die großen Energiekonzerne

 

Wird irgendein Produkt in industriellem Maßstab hergestellt, muss es massenhaft „verbraucht“ werden. Sonst „rechnet“ sich die Produktion nicht. Seit Energie, ob in Form von Strom oder Treibstoff nicht mehr in einer überschaubaren Menge von einer Gemeinschaft, also auch einem Ort oder einer Stadt – z.B. durch Stadtwerke – erzeugt und vertrieben wird, werden die „Verbraucher“ fast genötigt, möglichst viel davon zu nutzen, entweder, weil der „Anbieter“ ein Monopol innehat oder indem die „Ware“ zumindest anfangs besonders billig angeboten wird. Monopole erhalten Konzerne auf politischem Wege, in der Regel mittels Korruption, billige Preise – also niedrige Kosten – durch Ausbeutung bei der Rohstoffbeschaffung und der Bezahlung der Mitarbeiter. Entscheidend ist, dass die Inhaber – in der Regel Großaktionäre – in der gesamten Zeit märchenhafte Gewinne erzielen. So wurde z.B. Henry Ford genötigt, seine Automobile nicht, wie eigentlich vorgesehen, mit Ethanol betreiben zu lassen, sondern mit Benzin aus dem Erdöl, dass sein Finanzier, Mr. Rockefeller, unbedingt „absetzen“ musste. Bis Ende des letzten Jahrhunderts war Energie, ob als elektrischer Strom, als Treibstoff oder Wärme (mittels Heizöl oder Erdgas erzeugt) so günstig, dass „Energiesparen“, also ein maßvoller Umgang mit Energie ein „Fremdwort“ war. Auch die Folgen dieser Art der Energieerzeugung und Nutzung, von der Zerstörung der Mitwelt bis zu der Veränderung der Atmosphäre, haben damals niemanden interessiert, sie waren – und sind – für die Konzerne kein Kostenfaktor. Mit den Schäden und den daraus folgenden Problemen müssen die Verbraucher, die Bürger selbst und allein klar kommen.

 

…oder vielleicht die Glühlampe

 

Wer sich im Jahr 2016 den Bestand an Elektrogeräten in einem Haushalt anschaut und vielleicht noch an diesen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts erinnert, wird sicher sofort schließen können, dass die Glühbirne der Hauptschuldige am Klimawandel ist? Oder sollte es der elektrische Nasenhaarschneider, die elektrische Zahnbürste, das Epiliergerät, der Rasierapparat, der Internet-Rooter, die vielen PC oder TV-Geräte oder irgendein anderes der unzähligen Elektrogeräte sein, die heutzutage in keinem Haushalt fehlen dürfen, sein? Die Wissenschaft hat nun aber die Glühbirne als Schuldigen entlarvt und folgerichtig global aus dem Verkehr gezogen. Der – häusliche – Stromverbrauch, wie ohnehin die Energiekosten der Haushalte haben sich allerdings seitdem nicht spürbar verändert, sie sind im Gegenteil sogar gestiegen. Das eigentliche Ziel, den klimaschädlichen CO2-Ausstoss zu reduzieren, wurde – und wird wohl auch in naher Zukunft – auf diese Art nicht erreicht.

Erreicht haben die wissenschaftsgläubigen (?) Politiker mit ihrem Glühbirnenverbot, dass die Konzerne, die nun den angeblich umwelt- und klimafreundlichen Ersatz, die „Energiesparlampe“ verkaufen dürfen, vor den chinesischen Billigherstellern geschützt wurden und mit ihren neuen Produkten traumhafte Renditen erwirtschaften. Dass der „ökologische Fußabdruck“, also die vollständige Bilanz an Umwelt- und Gesundheitsschäden dieser neuen Leuchtmittel verheerend ist, besonders im Vergleich mit der guten alten Glühlampe, muss niemanden interessieren. Das sind keine Kostenfaktoren für die Wirtschaft.

 

Mit Wachstum wachsen auch die Schäden

 

Die Menschen müssen endlich begreifen, dass das grundsätzliche Problem der angeblich alternativlose Zwang zu Wachstum ist. Die wirklich alternativlose Chance, den Ausstoß klimaschädlicher Stoffe, von CO2 über Methan bis zu Lachgas zu verringern, ja sogar vollständig zu vermeiden liegt bei der Energieerzeugung, nicht beim Verbrauch. Der gesamte, globale Energiebedarf, ob als Wärme, Treibstoff oder eben elektrischen Strom kann auf schadstofffreie Weise, lokal oder regional an die Bedingungen angepasst erfolgen. Viele tausende Beispiele – weltweit – liefern den Beweis. Dazu muss jedoch das Hauptproblem dieses Planeten beseitigt werden, das großindustrielle, oder genauer finanzwirtschaftliche System. Solange die „wahren Schuldigen“ keine Skrupel haben müssen, sondern noch von den Politikern zu mehr Wachstum angehalten und zumindest massiv unterstützt werden, werden wir keines der globalen Probleme auch nur im Ansatz lösen können. Am wenigsten durch ein Verbot der guten alten Glühbirne.

 

Wie „sauber“ sind Energiesparlampen wirklich

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/technik/185636/index.html

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/technik/154367/index.html

nachhaltige Energieerzeugung

https://www.energieleben.at/energieeffizienz-beginnt-bei-der-energieerzeugung/

https://www.energieleben.at/die-energiekostenluge/

https://www.energieleben.at/kwk-gegen-wind-und-solarenergie/

https://www.energieleben.at/bioenergiedoerfer-schritt-eins-zu-nachhaltigkeit/

https://www.energieleben.at/das-marchen-von-den-hohen-strompreisen/

https://www.energieleben.at/gottingen-wird-autark-mit-erneuerbaren-energien/