Passivhausfenster müssen den Kriterien des Passivhauses entsprechen. Das heißt: Wenig Wärme verlieren und viel Sonnenenergie aufnehmen.
Fenster werden oft als die „Augen des Hauses“ bezeichnet. Für den Architekten sind sie ein wichtiges Gestaltungsmerkmal, für den Hausbewohner stellen sie den Blick nach draußen und den Kontakt zur Umwelt dar. Das Fenster war wärmetechnisch schon immer der Schwachpunkt einer jeden Konstruktion, der Verlust von Wärme konnte in den vergangenen Jahren jedoch erheblich vermindert werden. Die positiven Merkmale des Fensters: Das einstrahlende Sonnenlicht trägt zum Wohlbefinden des Menschen bei und ist nebenbei eine kostenlose Energiegewinnung. In diesem Zusammenhang spricht man von „passiver Solarenergie“. Grundsätzlich sieht ein mit Sonnenlicht durchfluteter Raum größer aus, Licht gibt dem Raum mehr Weite.
Gerade im Passivhaus spielen Fenster eine große Rolle
Wichtig ist: Die Fenster müssen als transparente Fassaden des Hauses den Passivhauskriterien entsprechen. Das heißt, dass sie einerseits einen geringen Wärmedurchgang aufweisen müssen, um Transmissionswärme – also die Wärmeabgabe an die Umgebung – zu reduzieren. Auf der anderen Seite ist ein hoher Energiedurchlass von Nöten, um Solarenergie zu gewinnen. Es soll also wenig Wärme nach draußen, aber viel Energie nach drinnen strahlen. Geeignet sind in diesem Fall moderne Dreifach-Wärmeschutzverglasungen mit geringen Wärmedurchgangskoeffizienten. Dank einer speziellen Beschichtung erreichen Passivhausfenster trotz des geringen Wärmedurchgangs einen Gesamtenergiedurchlassgrad von 60 Prozent. Folgende Faktoren entscheiden über die Qualität der Verglasung: Die Art der Gasfüllung (Edelgase: Argon, Krypton, Xenon), der Gasfüllgrad, der Emissionsgrad der Beschichtung und der Scheibenzwischenraum.
Quellen: Carsten Grobe, „Passivhäuser planen und bauen“, Verlag Georg D. W. Callwey GmbH & Co. KG, 2002, Seite 43-45
Judith Huber/ Gerhard Müller/ Stephan Oberländer, „Das Niedrigenergiehaus. Ein Handbuch. Mit Planungsregeln zum Passivhaus“, Verlag W. Kohlhammer, 1996, Seite 47-48