Die Pandemie hat innerhalb kürzester Zeit große Teile unseres Alltags stark beeinflusst. Mit dazu gehört für viele eine neue Art des Arbeitens. Videokonferenzen sind für die meisten von uns heute selbstverständlich, genauso wie Homeoffice-Regelungen nicht mehr nur den besser Verhandelnden vorbehalten sind. Die Umstellung der Arbeitswelt, die aufgrund ihrer Plötzlichkeit für viele zu Beginn der Pandemie herausfordernd war, hat in der Zwischenzeit auch Vorteile offenbart, die einige von uns nicht mehr missen möchten. Wir haben uns an die Arbeit von zu Hause aus gewöhnt und nicht alle von uns freuen sich bei dem Gedanken, wieder zu langen Arbeitswegen und zur mangelnden Flexibilität zurückzukehren, die mit der Arbeit in einem Büro für viele verbunden sind.
Home und Office in einem?
Manche Unternehmen denken daher bereits jetzt neue Hybrid-Lösungen an, die eine Form von Office und Wohnen verbinden. Wie treehugger berichtet, hat ein Architekturbüro in Hongkong dazu beispielsweise kürzlich einen Entwurf für Bürolofts vorgestellt. Diese sollen auf 31 Quadratmetern den Mitarbeitenden einen Raum bieten, der sowohl zum Arbeiten genutzt werden kann, als auch ein Ort sein soll, an dem man sich wie zu Hause fühlen kann. Der Vorteil: Ein Büro, das zum gemeinsam Kochen und Wohnen einlädt, könnte dazu beitragen, dass weniger Wohnfläche benötigt wird. Typische Zu Hause-Aktivitäten, wie Kochen könnten dadurch nämlich ins Büro verlagert werden.
Wenn Arbeit und Freizeit miteinander verschmilzt
Die Frage bei derartigen Konzepten ist allerdings, ob der Umkehrschluss funktionieren kann: Wenn ich mich zu Hause wie im Office fühlen kann, kann ich mich dann auch im Office wie zu Hause fühlen? Die viel wichtigere Frage, die daran anschließt, lautet allerdings: Ist das überhaupt klug? Schon jetzt verleiten Homeoffice-Lösungen Menschen dazu, dass die klare Trennung von Arbeit und Privatleben immer weiter aufgeweicht wird. Es ist zwar bequem, zwischen zwei Zoom-Terminen schnell eine Partie Wäsche in die Maschine zu stopfen oder in der Mittagspause bequem selbst kochen zu können. Das Officefeeling im Wohnzimmer verführt allerdings auch dazu, vorm Schlafengehen schnell nochmal am PC etwas abzuarbeiten.
Tipps: So schaffst du auch im Home Office einen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit
Für eine ausgewogene Work-Life-Balance ist es allerdings für viele Menschen unerlässlich, erholsame Freizeitphasen in ihren Alltag zu integrieren, in denen eben keine geschäftsmäßige Erreichbarkeit oder Bereitschaft zur Aufmerksamkeit vorhanden sein muss. Du solltest also darauf achten, dass du ein ausreichendes Maß an erholsamer Freizeit in deinen Tag integrierst.
- Schaffe dir Rituale, die sowohl den Arbeitsrahmen als auch den Freizeitsrahmen abstecken. So kann es beispielsweise hilfreich sein, dich auch im Homeoffice entsprechend businesslike zu kleiden, um dir nach getaner Arbeit den Beginn der Freizeit bewusst mit dem Wechseln auf gemütliche Kleidung zu signalisieren.
- Definiere fixe Arbeitszeiten und halte diese auch ein. Zu lang wach gewesen, also beginnst du erst um 11:00 mit der Arbeit, dafür hörst du erst um 21:00 Uhr wieder auf? Nimm’ deinen Arbeitstag auch im Homeoffice ernst. Das erleichtert es auch, den Freizeitmodus dafür bewusst wahrzunehmen.
- Verzichte darauf, vor deinem PC zu essen. Nimm’ beispielsweise deine Mittagspause bewusst wahr und iss’ dein Essen an einem anderen Ort als an deinem Office-Tisch.
- Erlaube dir, nicht erreichbar zu sein: Schalte das Diensthandy aus oder auf Flugmodus, wenn dein Arbeitstag geendet hat.
- Wenn deine Arbeit am Ende des Tages erledigt ist: Schalte deinen Computer wirklich aus. Solltest du deinen PC sowohl für die Arbeit, als auch privat – zum Beispiel abends zum Streamen – nutzen, schließe jedenfalls dein Mailprogramm sowie Arbeitstabs.
- Trenne Arbeitsmodus von Freizeitmodus mit einem bestimmten Ritual: Du kannst dafür eine Runde joggen gehen oder zum Beispiel auch einfach nur einmal ordentlich und bewusst durchlüften, wenn der Arbeitstag vorbei ist. Ideal ist es auch, alle Arbeitsutensilien – wie Headset, Stifte und Papier – an einen bestimmten Platz zu verstauen, um deinem Gehirn zu signalisieren: Für heute ist es genug!
Quellen: treehugger.com / Fotocredit: © Agnieszka Boeske, The Creative Exchange/beide via Unsplash
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