Wie bereits im Beitrag Lebensraum für Wildtiere in der Zivilisation beschrieben, ist es extrem wichtig, dass wir wo wir können wieder Bereiche schaffen oder auch erhalten, wo Wildtiere Schutz oder Nahrung finden. Hierfür hat die Permakultur auch einen extra Bereich in jedem Garten vorgesehen: die Wildniszone. Sie ist ein Bereich, der nicht vom Menschen genutzt wird, sondern vollständig für die Tiere als Rückzugsraum gedacht ist.
Anforderungen an die Wildniszone
Die in der Permakultur definierte Wildniszone hat vor allem die Anforderung, dass wir sie als Menschen weder landwirtschaftlich noch auf andere Art nutzen. Das bedeutet, dass wir dort weder Kräuter ernten, noch uns aufhalten. Es wird dort nichts explizit angepflanzt, geschnitten, oder sonst wie gemacht. Dadurch können sich die Tiere dort – zumindest vor uns Menschen – sicher fühlen.
Möglichkeiten
Zusätzlich zu dieser Definition der Wildniszone können wir aber auch noch weitere Bereiche schaffen, die wir ebenfalls den Tieren „zurück“-geben. Dies kann uns zusätzlich auch dienlich sein, wenn wir etwa Lebens- und Rückzugsräume für Nützlinge wie Bienen, Igel, und co. im Garten schaffen.
Benjeshecke
Die Benjeshecke ist der Dorn im Auge jedes „englischen“ Gärtners. Für das ungeübte Auge sieht sie einfach nur wie ein chaotischer Haufen Totholz aus, der das schöne Bild des Gartens zerstört. Und je nachdem, wie sie gebaut ist, kann das auch schon mal tatsächlich so sein, muss es aber nicht. Die Benjeshecke kann auch als gezielter Sichtschutz aufgebaut werden.
Im Kern soll sie jedoch vor allem Vögeln wie Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig, kleinen Säugetieren wie Igel oder Siebenschläfer, sowie kleinen Reptilien wie diversen Eidechsenarten einen Lebensraum bieten. Auch Amphibien wie Erdkröten oder Wildbienen und andere Insekten finden dort einen Platz.
Wilde Wiese
Die wilde Wiese ist wohl am ehesten das, was wir uns unter der reinen Wildniszone laut der Permakultur vorstellen. Dort können diverse Wildblumen blühen, aber auch Büsche und kleinere Bäume wachsen. Was auch immer die Natur daraus macht, wenn ihr völlig freie Hand gelassen wird.
Hier müssen wir lediglich darauf achten, dass invasive Neophyten dennoch entfernt werden. Dies ist wohl der einzige Eingriff, der in dem Bereich dennoch notwendig ist.
In diesem Bereich finden Insekten, aber auch einige Säugetiere ihre Nahrung, und auch Sichtschutz, wenn das Gras oder Gebüsch hoch genug ist.
Insektenhotels
Insektenhotels sind per se jetzt kein sonderlich „wildes“ Element im Garten, da wir sie sehr gezielt anlegen. Dennoch zähle ich sie zu einem weiteren Element einer „Wildniszone” dazu, da sie ebenfalls Lebens- und Rückzugsraum für wilde Tiere bereitstellt, und somit erweitert.
Fazit
Es gibt natürlich noch wesentlich mehr Elemente im Garten, die wir erschaffen können, um aktiv mehr Lebensraum für Wildtiere in unserem Garten bereitzustellen, aber die hier erwähnten sind die häufigsten und einfachsten.
Ich finde es vor allem wichtig, dass wir erkennen, dass wir durch das Schaffen von Wildniszonen im eigenen Garten nicht einfach nur den Wildtieren einen Gefallen tun, sondern dass uns das in den meisten Fällen auch für unseren Garten einen Vorteil bringt, wenn wir Nützlingen in unserem Garten ein schönes Zuhause bieten. Dadurch wohnen mehr Insekten, die unsere Gemüsepflanzen bestäuben, und andere Tiere, die Schädlinge auf natürliche Weise abwehren können. Somit ist uns allen geholfen.
Quellen
mein-schoener-garten.de: Benjeshecke Totholzhecke
de.wikipedia.org: Benjeshecke
gartentipps.com: Benjeshecke anlegen