Diesen Sommer soll eine ganze Siedlung im 3D-Druckverfahren entstehen, um einkommensschwachen Familien leistbaren, sicheren Wohnraum zu bieten.
Dieser Artikel wurde am 23. Juli 2019 veröffentlicht
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In einem ambitionierten Projekt, will der Schweizer Designer Yves Béhar mit sein Unternehmen Fuseproject und mit der in San Francisco, Kalifornien ansässigen Social-Impact-Organisation New Story, eine ganze Siedlung im 3D-Druck verfahren errichten. Diese Siedlung soll an einem bisher geheim gehaltenen Ort in Lateinamerika entstehen und Familien, deren Nettoeinkommen unter 200 US-Dollar monatlich liegt, ein komfortables, leistbares Zuhause bieten.

Fuseproject hat beim SXSW Festival in Texas letzte Jahr bereits ein Modelhaus präsentiert. Dieses 32 Quadratmeter große Haus wurde in 48 Stunden durch den 3D-Drucker Icon Vulcan errichtet. Die Kosten für das Modellhaus beliefen sich auf 10.000 US-Dollar. Seitdem hat sich in Punkto Entwicklung im Bereich 3D-Druck aber einiges getan und der Nachfolgerdrucker Icon Vulcan II, der für die Errichtung der Siedlung verwendet werden soll, schafft es ein Haus in 24 Stunden zu errichten.

Der Icon Vulcan II ist nicht nur mobil, sondern er hat sich im Test auch dann als funktionsfähig erwiesen, wenn Zugang zu Elektrizität, Wasser und Arbeitskräften mangelhaft sind. Außerdem fällt bei der 3D-Konstruktion mittels Icon Vulcan II kaum Abfall an. Allerdings kann der Drucker natürlich keine bezugsfertigen Häuser aufstellen, nur die Grundstruktur kommt aus dem Drucker. Um Fenster einzusetzen, das Dach aufzusetzen oder Leitungen zu verlegen, benötigt es weiterhin menschliche Arbeitskraft.

Alle Häuser in der Siedlung sollen mit einer großen Außenküche ausgestattet werden, über einen großen Garten verfügen, sodass die Bewohner eigenes Gemüse anpflanzen oder Hühner halten können. Außerdem trägt die Konstruktion dem lokalen Klima – tropisch mit zuweilen starken Regenfällen – Rechnung; auf zwei Seiten des Hauses gibt es ein weit vorgezogenes Dach und der Wohnbereich ist mit Lüftungsöffnungen versehen. Eine Einbauküche, Badezimmerwaschbecken, Sitzgelegenheiten und Regale werden auch in allen Häusern eingebaut.

Zusammenfassend kann man sagen, das Ziel des Projektes ist es einkommensschwachen Familien ein leistbares, attraktives, funktionales, nachhaltiges und sicheres Zuhause bieten zu können. In Folgendem Video könnt ihr sehen, wie eine solche Siedlung aussehen könnte.

httpv://www.youtube.com/watch?v=ZMFssp7D6Xk


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Bild: iconbuild.com