Wie der Massentourismus dazu beiträgt, Lebensraum, Orte und auch soziale Gemeinschaften zu zerstören, zeigt die Doku „The Last Tourist“. Fotocredit: © David Mark via Pixabay
Wie der Massentourismus dazu beiträgt, Lebensraum, Orte und auch soziale Gemeinschaften zu zerstören, zeigt die Doku „The Last Tourist“. Fotocredit: © David Mark via Pixabay
In der preisgekrönten Dokumentation „The Last Tourist“ zeigt der Filmemacher Tyson Sadler eindrucksvoll, wie Massentourismus genau das zerstört, was wir eigentlich beim Reisen sehen wollen.
Dieser Artikel wurde am 23. Mai 2022 veröffentlicht
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Das Interesse am sogenannten Öko-Tourismus steigt stetig. In Deutschland gibt es mittlerweile ein eigenes Master Studium mit dem Fokus auf nachhaltigen Tourismus. Obwohl mittlerweile auch sanfte Tourismusformen mit Blick auf die Natur angeboten werden, bleibt das Thema Massentourismus ein relevantes Umweltproblem mit zum Teil schwerwiegenden Folgen. Der Traumstand Maya Bay auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh ist dafür das Symbolbild schlechthin: Nachdem er im Jahr 2000 durch den Film „The Beach“ zu enormer Berühmtheit gelang, mussten die thailändischen Behörden den Strand 2018 für die Öffentlichkeit sperren. Ausflugsboote hatten in dem Zeitraum rund 90 Prozent der Korallen beschädigt, von Menschen hinterlassener Müll hatte das sensible Ökosystem der Meerestiere im flachen Gewässer zusätzlich stark belastet. In Venedig musste erst ein fünfstündiges Motorbootverbot auf die Problematik der Auswirkungen auf die sensiblen Hauswände aufmerksam machen. 

16 Länder für The Last Tourist bereist

Nachdem die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die unmittelbar im Hafen der Lagunenstadt anlegten, sowohl deren ökologisches Gleichgewicht gefährdeten als auch die durch sie ausgelösten Wellen Schäden an dem Fundament des Weltkulturerbes angerichtet hatten, wurde vergangenen Sommer das Aus für die großen Kreuzer entlang der Küste verkündet. Doch der Massentourismus verursacht weit mehr Schäden, als der eben jener Masse bekannt ist. Diesem Umstand widmet sich der Dokumentarfilmer Tyson Sadler in seiner preisgekrönten Dokumentation „The Last Tourist“. Der Film wurde in über 16 Ländern der Erde gedreht und zeigt die realen Auswirkungen dessen, was Touristen in Massen anrichten. Und wie sie genau das zerstören, was sie eigentlich sehen wollen. Überbordendes Reisen hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt, auf die Lebensräume der Tiere und letztlich auch auf die sozialen Gemeinschaften rund um den Erdball. 

Hochkarätige Expertinnen und Experten in The Last Tourist

„Als Filmemacher hatte ich das Privileg, zu einigen der abgelegensten, fragilsten und schönsten Orte der Welt zu reisen. Diese Erfahrungen haben mich geprägt, aber mir auch ein Gefühl der Verantwortung vermittelt, die wir haben, damit zukünftige Generationen diese Wunder ebenso erleben können“, sagt Sadler dazu. Der 90-minütige Film zeigt eindrucksvoll, wie hoch der tatsächliche Preis ist, den wir für bestimmte Formen des Reisens zahlen. Die Dokumentation kritisiert allerdings nicht nur, sondern zeigt auch Möglichkeiten auf, wie wir rücksichtsvoller reisen können und dabei sowohl Menschen als auch Orte so schützen können, dass sie als lohnenswertes Reiseziel für die Zukunft erhalten bleiben. Dazu lässt der Regisseur hochkarätige Expertinnen und Experten zu Wort kommen. Unter anderem ist die mittlerweile 88-jährige Verhaltensforscherin Jane Goodall Teil der Interviewpartnerinnen und -partner. Sie ist für ihre Erforschung des Verhaltens von Schimpansen in Tansania und ihren Einsatz für die Erhaltung natürlicher Lebensräume bekannt.

Quellen: thelasttouristfilm.com, utopia.de, tagesschau.de / Fotocredit: © David Mark via Pixabay


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