Dieser Artikel wurde am 9. August 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Fossile Energieträger und Uran sind entweder endliche Quellen, die für uns Menschen versiegen bzw. unerreichbar werden, oder…
Dieser Artikel wurde am 9. August 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Fossile Energieträger und Uran sind entweder endliche Quellen, die für uns Menschen versiegen bzw. unerreichbar werden, oder sie heizen das Klima ein. Die Energiewende steht erst am Anfang, und so wird man von allen Seiten zum Energiesparen und zur Energieeffizienz ermahnt. Energie spart man, indem man “abschaltet”. Doch wie nutzt man Energie effizient?

Was ist Energieeffizienz?

Eigentlich ist Energieeffizienz ein Vergleichswert: Sie steigt, je weniger Energie man für die gleiche Leistung benötigt. Ein berühmtes Beispiel sind die Energiesparlampen: Sie verbrauchen für eine vergleichbare Helligkeit 80 Prozent weniger Strom und sind daher effizienter als herkömmliche Glühbirnen. Diese setzten gerade mal 5 Prozent der Energie in Licht um. Die restlichen 95 Prozent bekommt man zu spüren, wenn man eine kürzlich abgeschaltete Glühbirne herausdrehen will und sich die Finger verbrennt.

Um Energie effizient zu verbrauchen, sind zwei Komponenten nötig: Neue Technologien und ein angemessenes Verhalten. Wurde beispielsweise ein Altbau neu gedämmt und eine neue Heizungsanlage eingebaut, nutzen diese Maßnahmen wenig, wenn man im Winter bei laufender Heizung die Fenster offen stehen lässt.

In welchen Bereichen kann man die Energieeffizienz am meisten steigern?

Laut Deutschem Umweltbundesamt sind es vier Bereiche, in denen die größten Effizienzsteigerungen zu erreichen sind: Beim Heizen, beim Warmwasser, bei großen Haushaltsgeräten (Kühlschrank, Trockner…), und bei der Beleuchtung. Bereits 90 Prozent des Energieverbrauchs eines Privathaushalts in Deutschland werden fürs Heizen (zu drei Vierteln) und die Warmwasseraufbereitung (zu einem Viertel) verbraucht.

Am meisten Energie kann durch eine bessere Dämmung von Altbauten und energetisch sinnvoll geplante Neubauten eingespart werden. Nach einer Altbausanierung kann es schon mal sein, dass man den Energiebedarf um ganze 90 Prozent heruntergeschraubt hat. Der Durchschnitt liegt bei immerhin 50 Prozent.

Große Haushaltsgeräte brauchen zusammen etwa 55 Prozent des Stroms. Dabei braucht eine Waschmaschine von vor 20 Jahren doppelt soviel Energie wie ein neues Modell. Die relativ hohe Investition, die man bei der Anschaffung tätigen muss, rechnet sich langfristig gesehen. Bei der Anschaffung von Neugeräten sollte man also auf die Energieeffizienzklassen achten und am besten zu Geräten mit A++ greifen. Effiziente Geräte findet man in Österreich beispielsweise bei Topprodukte. Informationen gibt es auch beim Blauen Engel und dem Europäischen Umweltzeichen.

Effizient Heizen

Schon mit dem richtigen Heizverhalten lassen sich fast 10 Prozent der Energie einsparen. Ein Grad weniger vermindert die Energiekosten schon um 6 Prozent. Die idealen Raumtemperaturen für Wohnräume sind wie folgt:

  • Wohnzimmer: 20 bis 23 Grad
  • Schlafzimmer: 17 bis 20 Grad
  • Küche: 18 bis 20 Grad
  • Bad: 20 bis 23 Grad
  • WC: 16 bis 19 Grad
  • Flur: 15 bis 18 Grad

Man sollte darauf achten, dass die Heizkörper frei sind und nicht durch Vorhänge abgedeckt oder von Möbeln, die zu dicht stehen, zugestellt sind. Stoßlüften ist besser als Dauerlüften und daran denken, die Heizkörper in der Zeit herab zu drehen. Auch sollte man die Heizungsanlage regelmäßig warten lassen.

Wie viel Geld lässt sich durch Energieeffizienz im Haushalt einsparen?

Nach Studien der EU-Kommission kann ein Durchschnittshaushalt in der EU durch Energieeffizienz bis zu 1.000 Euro im Jahr einsparen. Mit jeder eingesparten Kilowattstunde bleiben im Schnitt 18 Cent übrig. Allein durch Leerlaufverluste entstehen in einem Privathaushalt fast 100 Euro Kosten im Jahr. Und die Summe macht das Ausmaß erst deutlich: Die Leerlaufverluste in Privathaushalten und Büros entsprechen der Menge Strom, die Berlin und Hamburg zusammen jährlich verbrauchen. Allein dafür sind schon zwei Großkraftwerke nötig, nur, weil wir nicht abschalten können. Dabei tut es schon eine Steckdosenleiste mit Schalter.

Duschen statt Baden, 40-Grad-Wäsche statt 60 Grad, Wäscheleine statt Trockner, den Deckel beim Kochen zu machen, den Backofen nicht zu lange vorheizen und die Restwärme nutzen, es gibt viele Tricks, die Energie effizienter zu nutzen. Mehr Tipps gibt es auf der Internetseite Stromeffizienz.

Quelle:
Deutsches Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Fragen und Antworten: Energie effizient nutzen – Tipps zum Klimaschützen und Geldsparen, 2009.

Bildnachweis: ©  Gerd Altmann/ Pixelio.de

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