Dieser Artikel wurde am 21. Oktober 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Benjamin Franklin wird die Erfindung des Blitzableiters zugeschrieben. Bevor er im Jahr 1752 den Blitzableiter als elektrisches…
Dieser Artikel wurde am 21. Oktober 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Benjamin Franklin wird die Erfindung des Blitzableiters zugeschrieben. Bevor er im Jahr 1752 den Blitzableiter als elektrisches Phänomen experimentell nachweisen konnte, wurden die Phänomene Gewitter und Elektrizität gedanklich nicht miteinander in Verbindung gebracht.

Uns, heute, scheinen Gewitter ganz selbstverständliche Naturphänomene zu sein. Der antike und noch der mittelalterliche Mensch glaubte jedoch, dass ein auf die Erde niederfahrender Blitz zweifellos einer himmlischen Sphäre entspringen müsse.

Es liegt im Wesen der Elektrizität begründet, dass sie an sich nicht wahrnehmbar ist. Die Begeisterung für die Elektrizität beruht noch im 19. Jahrhundert auf der Sichtbarmachung der unsichtbaren Kraft der Elektrizität. Das Gewitter wird bis ins 18. Jahrhundert hinein nicht als elektrisches Phänomen erkannt.

Erst als man Elektrizität mit Hilfe eines Kondensators speichern konnte und die Stärke der erzielten Effekte potentiell anstieg, setzte sich die Einsicht durch, dass Blitze elektrische Funkenentladungen sein könnten. Explizit formuliert wurde die These der Gewitterelektrizität erst im Jahr 1746 von Johann Heinrich Winkler und Stephen Gray.

Wissenschaftliches Weltbild

Im 18. Jahrhundert wurde allgemein damit begonnen, wissenschaftliche Ansätze beschreibend zu erfassen und von nicht-wissenschaftlichen Praktiken zu unterscheiden. Um zu beweisen, dass Blitze ein Phänomen natürlicher Elektrizität sind, versuchte Franklin, Blitze vom Himmel herunterzuleiten. Zunächst wollte er die Versuche auf einem Kirchturm vornehmen, der gerade in Philadelphia im Bau war. Dann kam ihm beim Anblick eines Kinderdrachens der Gedanke, dass sich die Gewitterelektrizität mit einem Drachen vielleicht noch leichter beweisen ließe.

Am 15. Juni 1752 schließlich ließ er bei einem Gewitter einen Drachen steigen, in dessen Schnur ein Metallfaden eingeknüpft war, an dem ein Schlüssel hing. Sein Versuch war erfolgreich: Tatsächlich konnte Franklin die atmosphärische Elektrizität anzapfen und über seinen metallischen Leiter vom Himmel holen. Obwohl Thomas François Dalibard in Paris den Beweis für die Gewitterelektrizität schon einen Monat zuvor erbracht hatte, ist doch Franklins Drachenversuch bekannter geworden.

Franklin wurde schnell klar: Wenn Gewitter elektrische Erscheinungen sind, dann sollte eine entsprechend aufgestellte Metallstange auch in der Lage sein, einen Blitz ohne Schäden in die Erde abzuleiten. Von da an begannen die Diskussionen um den idealen Blitzableiter, die bis heute anhalten.