Bürgerbeteiligung ist ein Begriff aus der Politik der immer öfter auch für die Zusammenarbeit von Unternehmen und Privatpersonen in wirtschaftlichen Projekten verwendet wird.
Dieser Artikel wurde am 13. September 2016 veröffentlicht
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Bürgerbeteiligung ist ein Begriff aus der Politik, der die Partizipation an politischen Prozessen und Entscheidungen meint, ähnlich der direkten Demokratie. Längst aber meint man damit auch die Zusammenarbeit von Unternehmen und Privatpersonen in wirtschaftlichen Projekten.

Das Thema hat Unternehmer dazu inspiriert, sich direkt an ihre Konsumenten zu wenden. Mit viel Kreativität, Aktionismus und Widerständigkeit hat man sich am Markt und gegenüber dem Gesetzgeber behauptet. Als Beispiele können GEA oder adamah dienen, die wohl den meisten Österreichern bekannt und vielleicht sogar sympathisch geworden sind.

Besonders spannend entwickelt sich Bürgerbeteiligung im Sektor der erneuerbaren Energie. Bürgersolar und Mieterstrom sind die Speerspitzen einer enger werdenden Zusammenarbeit von Energieversorgern, Netzbetreibern und Konsumenten. Für letztere bietet neben deren ökologischem Engagement, die Investition in Kraftwerke eine gewinnbringende Alternative. Die Wien Energie betreibt mittlerweile 25 Bürgerkraftwerke, in die 6.000 Menschen im Schnitt 4.000 Euro investiert haben.

Ein ebenfalls hohes und ökologisch wertvolles Potential bietet unter den in Österreich herrschenden geografischen Gegebenheiten die Windenergie. Windparks sprießen besonders im Osten und durch die Beteiligung der Bevölkerung sinkt die Skepsis und Kritik an Windanlagen stetig. Das Fehlen von Schadstoffbelastung, die Klimafreundlichkeit und die Zuverlässigkeit, sowie Flexibilität der Technologie und deren wirtschaftlicher Erfolg fördern ein zunehmend positives Image.

Probleme mit dem Bankengesetz – Stichwort Einlagengeschäft – und somit mit der Finanzmarktaufsicht sind den Konsumenten aus anderen Branchen bekannt. Dies bedingt, dass die Finanzierung nur von konzessionierten Instituten realisiert werden kann. Es bestehen auch Möglichkeiten in der Bündelung in Publikums-KG oder der Wertpapieremission.

Offensichtlich ist, dass es in der erfolgreichen Realisierung kompetenter Partner bedarf, dass jedoch trotz komplexer Rahmenbedingungen, Beteiligungsmodelle ein Schritt in die richtige Richtung sind. Kerngeschäfte der Energiebranche verändern sich durch ökologische Rahmenbedingungen, Klimawandel, erneuerbare Energie und zunehmendem Bedarf an dezentralisierten Lösungen. Für umweltbewußte Konsumenten bieten Beteiligungsmodelle ideale Partizipationschancen. Für Versorger ergeben sich innovative Partnerschaften mit ihren Kunden und neue Produkte, die sich perfekt den Bedürfnissen der Konsumenten anpassen lassen.

Entscheidend ist die Kompetenz, die der Partnerschaft Sicherheit verleiht, sowohl in rechtlicher, wirtschaftlicher, als auch technischer Hinsicht.

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Bild: Wien Energie/Ludwig Schedl