Parkanlagen, Spielplätze, Sportflächen, Kleingartenanlagen und Friedhöfe werden in Hamburg zu einem Grünen Netz verbunden. Durch breite Grünzüge oder schmale Grünverbindungen soll es möglich sein, sich ungestört auf Fuß- und Radwegen im Grünen innerhalb der Stadt und bis in die freie Landschaft zu bewegen. Autoverkehr wird es in der Stadt aber weiterhin geben.
Dieser Artikel wurde am 21. Mai 2014 veröffentlicht
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Blogs, Zeitungen, Automagazine: Die Nachricht von einem autofreien Hamburg wurde in englischsprachigen Medien begeistert aufgenommen – auch die renommierte Tageszeitung „The Independent“ oder die ehrwürdige „BBC“ wollten sich die Story nicht entgehen lassen. In der Folge wurden die Berichte auch in China, Südkorea und Australien gebracht. Die Verbannung von Autos aus einer Stadt in der Größenordnung Hamburgs ist ja auch eine gute Geschichte, nur stimmt sie offenbar nicht. Es handelt sich um eine Ente, Hamburg plant keine Bannmeile für Autos ab dem Jahr 2034, ließ die Hamburger Stadtverwaltung mitteilen.

Richtig ist hingegen, dass Hamburg mit dem Jahr 2034 ein „Grünes Netz“ fertigstellen will. Die Grünflächen der Stadt sollen verbunden und den Bewohnern das Vorankommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erleichtern. London hat den Capital Ring, ein Zusammenschluss mehrerer Spazierwege, die das Zentrum Londons umringen. Die Pläne für das „Grüne Netz“ Hamburgs sind deutlich ambitionierter. In 20 Jahren soll es spätestens möglich sein, die Stadt ausschließlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. 40 Prozent der Stadt soll das „Grüne Netz“ abdecken, durch die Verbindung von Parkanlagen, Erholungsgebieten, Spielplätzen, Kleingartenanlagen und Friedhöfen. Die Pläne nehmen auch auf Kriechtiere Rücksicht, die sich auf den grünen Wegen ohne Risiko durch die Stadt bewegen können.

Die Ausgangsbasis ist keine schlechte, denn Hamburg ist an sich schon eine sehr grüne Stadt mit vielen Parks, auch im innerstädtischen Bereich. Der erste Grüne Ring befindet sich am Rande der Innenstadt auf dem ehemaligen Wallring. Im Norden und Süden verläuft der Zweite Grüne Ring am Stadtrand über großflächige landwirtschaftliche Gebieten, Wälder und Naturschutzgebiete. Mit dem „Grünen Netz“ werden die beiden, rund 10 Kilometer voneinander entfernten, grünen Ringe durch Landschaftsachsen verbunden. An die weiträumigen Landschaften am Stadtrand schließen sich Grünzüge an, die aus Parkanlagen, Kleingärten und Sportflächen bestehen. Je weiter sich die Landschaftsachsen in die dicht bebaute Stadt hineinziehen, desto schmaler und lückenhafter werden sie. Wichtiges Planungsziel ist daher, die noch vorhandenen Lücken in den Landschaftsachsen zu schließen. Sieben solcher Landschaftsachsen sollen ein „Grünes Netz“ in Hamburg ermöglichen, in dem Radfahrer und Fußgänger keine einzige Straße kreuzen müssen. Nur auf die Enten, auf die sollte man weiterhin achtgeben.