In der Fragestunde des Wiener Gemeinderats hat am Donnerstag Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou von den Grünen eine Verpflichtung zur Installation von Sonnenstrom-Anlagen angeregt. Diese Ausbaupflicht soll in der Bauordnung festgelegt werden.
Damit sprach sie sich erstmals dezidiert für die verpflichtende Installation von Photovoltaikanlagen auf Neubauten aus. Bisher war im rot-grünen Regierungsprogramm nur vorsichtig davon die Rede gewesen, man wolle “ordnungspolitische Maßnahmen prüfen”.
Parkplatz oder erneuerbare Energie
Die Wohnbauten sollen durch die Pflicht zur Photovoltaik-Anlage in Summe aber nicht teurer werden. Der Weg dahin führt in den Plänen der Grünen über eine Änderung bei der Stellplatzverpflichtung. Wenn nicht mehr pro Wohnung mindestens ein Parkplatz errichtet werden muss, kann mit dem eingesparten Geld die Energieversorgung auf dem Dach finanziert werden. Das würde bedeuten: mehr Photovoltaik, weniger Autos, mehr Öffentlicher Verkehr und mehr Car– und Ridesharing-Aktivitäten.
Bisher sind in Wien Photovoltaik-Anlagen mit rund 10.000 kWp installiert. Da ist nach oben noch viel Spielraum. Durch die Änderung der Bauordnung schätzen die Grünen, dass jährlich weitere 10.000 kWp dazukommen könnten.
BürgerInnen-Solarkraftwerke
Ein weiteres Modell, um den Anteil zu steigern, sind die BürgerInnen-Solarkraftwerke. Sie haben im heurigen Jahr erstmals die Möglichkeit für Wienerinnen und Wiener eröffnet, sich direkt an Solarkraftwerken zu beteiligen, und sind auf sehr großes Interesse gestoßen: alle Anteile für die vier heuer geplanten Kraftwerke waren in kürzester Zeit vergeben.
Bis Jahresende
Die Bauordnungsnovelle soll bis Jahresende mit der SPÖ ausverhandelt und beschlossen werden. Für den zuständigen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ist “eine solche Verpflichtung .. sehr wohl vorstellbar.” Zu klären sind nur noch die Details.
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