Er ist circa einen Meter lang, 40 kg schwer und 6 km/h schnell. Der Energy Dog – das Assistenzsystem für Kontrollrundgänge in den Kraftwerken von Wien Energie.

Das Assistenzsystem auf vier Beinen ist der neue Star in den Kraftwerken Donaustadt und Simmering. Neben wichtigen technischen Funktionen, die die Umsetzung von Routineaufgaben ermöglichen, hat er zudem coole Dance-Moves und einen Dackelblick drauf. Sein Projektleiter, Matthias Wurm, stellt ihn uns vor!

Worum geht es beim Projekt „Energy Dog“?

Der Energy Dog ist ein Assistenzsystem für Kontrollrundgänge in den Kraftwerk-Standorten Donaustadt und Simmering. Die Rundgänge werden von ihm autonom durchgeführt, wobei wir die Routen vorab natürlich händisch mit ihm eintrainieren. Danach erledigt er seine Arbeit aber komplett selbstständig.

Für welche Tätigkeiten wird er konkret eingesetzt?

Er schaut auf seinen Rundgängen auf verschiedene Aggregate und Anlagen. Dort inspiziert und kontrolliert er bestimmte Bereiche, die wir ihm vorgeben. Im Anschluss schickt er die gesammelten Daten auf eine Cloud, wo sie weiterverarbeitet und ausgewertet werden.

Hat der Energy Dog beispielsweise eine unerwünschte Wärmeentwicklung auf einem Aggregat festgestellt, wertet er diese gesammelten Daten auf der Cloud aus. Am Schluss der Kette steht aber immer ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin, die die Anomalie definiert.

Was sind die technischen Besonderheiten des Energy Dog?

Die moderne Sensorik des Hundes, die uns Boston Dynamics liefert, besteht neben verschiedenen Kameras, wie Thermografiekameras, oder RGB-Kameras aus einem Multi-Gasdetektor und einem Richtmikrofon.

Außerdem würde ich auch unsere selbst entwickelte IT-Plattform als technische Besonderheit definieren. Wir haben dafür mit unserem Partner Smart Inspection eine eigene Plattform entwickelt, wo die gesammelten Daten während des Rundgangs in Echtzeit geladen und auch direkt ausgewertet werden.

Zahlreiche Kameras und ein Richtmikrofon machen unter anderem die moderne Sensorik des Energy Dog aus.
Zahlreiche Kameras und ein Richtmikrofon machen unter anderem die moderne Sensorik des Energy Dog aus.

Gibt es Herausforderungen im Projekt?

Die großen Herausforderungen im Projekt sind erstens die IT-Plattform selbst. Viel wichtiger war aber der Lernprozess, um Anomalien im Kraftwerk auf verschiedenen Aggregaten festzustellen. Dabei unterstützen uns Kolleginnen und Kollegen, die schon länger im Kraftwerksbereich arbeiten, um auftretende Fehler genau dort abfangen zu können, wo sie gefunden werden müssen.

Ist der Energy Dog auf eine Art nachhaltig?

Im Zuge der Digitalisierung unserer Kraftwerke versuchen wir, Abweichungen des Regelbetriebs so früh wie möglich zu erkennen. Dort hilft uns der Energy Dog unsere Kraftwerke nachhaltig zu betreiben.

Wie sieht die Zukunft des Energy Dog aus?

Die Zukunft des Energy Dogs sehe ich als eine sehr arbeitsintensive und arbeitsreiche Zukunft. Nicht unbedingt für uns, sondern für den Hund, für die Technologie selbst. Wir haben im Zuge des Projektes festgestellt, dass die Skalierbarkeit und Möglichkeiten derart vielseitig sind, dass wir sie in diesem einzelnen Projekt überhaupt nicht alle ausschöpfen können.

Mehr zu Profis am Wort

Bei der Artikelserie „Profis am Wort“ begleiten wir Expert:innen mit der Videokamera und befragen sie zu verschiedensten Themen innerhalb ihres Spezialgebiets. Schau gerne auf unserem Youtube-Kanal vorbei, um durch die Vielzahl an Profis am Wort-Videos zu stöbern.