Den Welt-Toilettentag am 19. November gibt es eigentlich schon seit 2001. Seit heuer – 2013 – ist er offiziell anerkannt: als Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Der Hintergrund ist ernst: 40 Prozent der Weltbevölkerung verfügen nicht über hygienische Sanitäreinrichtungen. Und die 1. Welt vergeudet übertrieben Ressourcen – auch “Stillen Örtchen”. Dabei erreicht man auch mit einfachen Mitteln große Wirkung.
Dieser Artikel wurde am 19. November 2013 veröffentlicht
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In Mitteleuropa leben wir im Luxus. Das erkennt man nicht zuletzt daran, dass jeder von uns täglich literweise kostbares Trinkwasser durch die Toilette spült, die dann durch ein Kanalsystem in moderne Kläranlagen geleitet werden.

Milliarden Menschen ohne Toiletten

Die hohen Investitionen beim Bau der Anlagen und der enorme Wasserverbrauch machen das System allerdings für viele Weltregionen untauglich. Und tatsächlich müssen 40 Prozent der Weltbevölkerung ohne saubere Toiletten auskommen. Vielfach müssen Menschen ihre Notdurft unter freiem Himmel irgendwo an einer wenig einsichtigen Stelle verrichten. Dadurch fallen große Mengen an Verschmutzungen an, die nicht richtig entsorgt werden, das Grundwasser belasten und zur Verbreitung von Krankheiten beitragen – mit ernsten Folgen. Etwa einer höheren Kindersterblichkeit durch vermeidbare Erkrankungen.

Sauberkeit für alle

Je mehr Menschen auf engem Raum zusammenleben, desto problematischer wird das traditionelle Konzept der organisierten Abfallbeseitigung: Latrinen und Sickergruben.

Einerseits gehen durch fehlende Abwasser-Konzepte der Landwirtschaft wertvolle Nährstoffe – Stichwort Dünger – verloren. Andererseits verschmutzen übermäßig beanspruchte Latrinen auf Dauer den Wasserkreislauf. Und zwar noch deutlich stärker als die übermäßige Wassernutzung in Mitteleuropa.

Ein Thema, über das man nicht gern spricht. Fäkalien sind ein Tabu, vielleicht höchstens kurios. Und so spielt sich der Kampf für Sauberkeit in aller Welt meist abseits der medialen Aufmerksamkeit ab.

Einfache Mittel, große Wirkung

Während man also anderswo um minimale Sauberkeitsstandards kämpft, wird Hygiene bei uns gern mit kosmetischen Maßnahmen übertrieben. Antibakterielle Reinigungsmittel und Beckensteine belasten das Abwasser und täuschen durch Duftstoffe und sogar Färbung eine falsche Sauberkeit vor.

5 Tipps

Punkt 1: Viel sinnvoller als ein Duftstein ist die regelmäßige Reinigung mit der Klobürste und einem Schuss Zitronensäure- oder Essigsäure-Reiniger.

Punkt 2: Gegen Urinstein unter dem Rand hilft ein wenig mit Haushaltsessig angefeuchtetes Klopapier.

Punkt 3: Verzicht auf Chlor und “desinfizierende” Mittel – zum Wohl der Umwelt.

Punkt 4: Hände waschen – mit Seife.

Punkt 5: Statt künstlicher Duftsprays hilft ein ganz einfaches Mittel gegen unerwünschte Gerüche: Lüften. Und wo das mangels Fenster nicht geht: ein Streichholz, kurz angerissen und gleich wieder ausgeblasen.