Alles muss vernetzt werden. Nicht nur die Menschen, sondern auch technische Geräte sollen miteinander kommunizieren. Im Internet der Dinge werden die kommunizierenden Geräte zu smarten Objekten und gestalten immer mehr unser Leben mit.
Dieser Artikel wurde am 14. April 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Netzwerk ist längst nicht mehr reine Metapher, sondern vielmehr berechenbare und übertragbare Realität. Alles wird vernetzt und es entsteht die viel beschworene Datenflut, die mittlerweile unter dem Terminus Big Data verhandelt wird. Intelligente Geräte sollen die Datenströme bewältigen, sie sollen denken lernen und sich selbst organisieren. Jedes Objekt wird mit einem digitalen Speicher ausgestattet und soll auf Basis der erhaltenen Informationen selbständige Entscheidungen treffen.

„Internet der Dinge“ nennt sich diese Entwicklung. Bislang war das Internet eine Angelegenheit zwischen Mensch und Maschine, jetzt bringt es Maschinen zusammen. Selbst einfache Geräte sind mit dem Internet verbunden, tauschen Informationen aus und steuern sich wechselseitig. Den Menschen kommt dabei die Rolle eines Datenlieferanten zu, der zum Objekt seiner mit RFID-Chips ausgestatteten Umwelt wird.

Der in seiner Alltagsroutine berechenbare Mensch wird von den ihn umgebenden Geräten so gut wie möglich umsorgt. Zusätzlicher Komfort für den Menschen ist ein Effekt der diskreten technischen Kommunikation, wie dieses Video zeigt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=_OvdbmsnON4

Unsere Wohnung und Häuser werden „smart“: Der intelligente Kühlschrank erkennt ablaufende Lebensmittel und gibt seinen Besitzern per Nachricht ans Telefon auch Einkauftipps oder Rezeptvorschläge, die Heizung warnt vor geöffneten Fenstern und spart Energiekosten und intelligente Badezimmer erkennen, wer den Raum betritt und setzen die Kaffeemaschine in Gang.

Wenn nicht nur unsere Häuser und Wohnungen vernetzt sind, sondern auch Autos, Fabriken und Krankenhäuser, werden Realität und virtuelle Welten bald in einer interaktiven Umwelt aufgehen. Dahinter steht ein enormes wirtschaftliches Interesse, wie der Kauf von Nest durch Google belegt, und politisches Kalkül, wie Peter Friess von der Europäischen Kommission in diesem Video erklärt. Eine neue digitale Welle voller Zukunftsoptimismus hat sich rund um die Vernetzung im Internet der Dinge gebildet.

httpv://www.youtube.com/watch?v=AKMs-F98XBo

Alle riechen neue Chancen, Kritik gibt’s wenig, wie das Strategiepapier der Europäischen Kommission zeigt. Dabei gäbe es ernstzunehmende Diskussionspunkte, so der Konflikt zwischen der zunehmenden Transparenz der Daten und dem Schutz der Privatsphäre. So ein smarter Haushalt kann nämlich ziemlich einfach Auskunft über die Gesundheit der Bewohner geben oder andere personenbezogene Daten verarbeiten. Dazu kommt, dass smarte Haushaltsgeräte meistens ungeschützt mit dem Internet verbunden sind, wie die erste dokumentierten Angriffswelle von Cyberkriminellen zeigt. Die Kommission sieht diese Gefahren im Internet der Dinge, stellt aber in einer Mitteilung lapidar fest, dass sich mit dem Aufkommen des Internets der Dinge „sicherlich auch unsere Vorstellung von der Privatsphäre ändern.“