Bärlauch ist ein Klassiker der saisonalen Frühlingsküche. Aber Vorsicht beim Pflücken. Mit unseren Tipps bist du auf der sicheren Seite und hast im Nu Bärlauchpesto zubereitet.

Vorausgesetzt man liebt den Knoblauchduft ist Bärlauch eine herrliche Bereicherung, wenn der Frühling ins Land zieht und die Fastenzeit nach ein wenig Abwechslung verlangt. Ihm folgen im Mai die Mairockerl, die Morcheln. Sie sind nicht ganz so leicht zu finden, aber eine die Suche lohnende Köstlichkeit, zu der ich ein Rezept meiner Mutter beisteuern werde

Doch bevor wir in die Bärlauchjagd starten ein wirklich wichtiger Hinweis: Immer wieder wird der Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt und die sind sehr giftig. Eine Vergiftung kann tödlich enden! Darum bitte unbedingt folgende Regeln beachten: Wenn wir Bärlauch zerreiben oder drücken riecht er intensiv nach Knoblauch, die Blätter seiner Doppelgänger nicht. Aber sobald die Hände nach Knoblauch riechen, funktioniert dieser Test nicht mehr zuverlässig. Wichtig zu wissen ist dann, die Blattunterseiten des Bärlauchs sind matt, die der Maiglöckchen hingegen glänzen und bei den Herbstzeitlosen glänzen sowohl Blattunter-, als auch die Blattoberseiten. Bärlauch hat pro Stil nur ein Blatt, Maiglöckchen, die zudem erst ab Mitte April treiben und Herbstzeitlosen bilden eine Rosette und wachsen ohne Stil direkt aus dem Erdreich. Bärlauch findet sich in Au-, Laub- und Mischwäldern, Maiglöckchen im Wald und in Gärten und die Herbstzeitlose ist eine Wiesenpflanze. Wenn wir uns ans Ernten machen, gilt es einige Verhaltensregeln zu beachten: Immer nur ein Blatt pro Pflanze nehmen, dann kann sie gut weiterwachsen und rechtzeitig pflücken, denn wenn Bärlauch erst einmal blüht verliert er viel Aroma und schmeckt bitter.

Bärlauch Pesto

Doch nun zum simplen Rezept: Als erstes den „Hexenzwiebel“ gut waschen und sorgfältig abtrocknen. Dann fein schneiden, langsam geröstete Pinienkerne (Walnuss, Peka oder Mandel geht auch) beigeben und im Mörser unter Zugabe von Olivenöl zerstoßen. Salz und Pfeffer, idealer Weise den würzigen schwarzen langen Pfeffer dazu und zum Schluss nicht zu viel reifen Pecorino. Von zwei Dingen rate ich ab: keinen Metallmörser und -stößel und keinen Mixer verwenden, das verfärbt das Aroma. Gleiches gilt übrigens auch für Basilikum. Nicht erhitzen, auch das verdirbt den Geschmack, die Wärme von Spaghetti oder Linguine reicht. Alles schön Old School, kontemplativ, nicht hudeln!

Bärlauch Pesto kann gut im Weckglas aufbewahrt werden. Heiß und sorgfältig ausgewaschene Gläser verwenden, dann hält sich die Köstlichkeit mit Olivenöl bedeckt 5-6 Monate. Ist ein Glass geöffnet den Inhalt in 3-4 Tagen aufbrauchen. Und noch eins zur Motivation: Bärlauch ist gesund, er enthält viel Vitamin C, Magnesium und Eisen. Er wirkt magenberuhigend und hilft Cholesterin und Blutdruck zu senken. Das enthaltene Allicin, wie auch im Knoblauch, ist ein natürliches Antibiotikum. Nun aber raus zum Sammeln in die Natur, gutes Gelingen und einen gesunden Appetit!


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Bild: Mircea X. auf Unsplash