Als mich die Porcella Gründer Miriam Strobach & Gregor Einetter in Kooperation mit Jürgen Schmücking von Slow Food Austria und Waldviertel Tourismus eingeladen haben, Bauer und Fleischer aus der Region Waldviertel einen Besuch abzustatten, um mehr über ihre Arbeit, Aufzucht sowie Tierhaltung und Verarbeitung zu erfahren, war ich natürlich sehr gerne dabei. Denn zu wissen, woher das von mir konsumierte Fleisch herkommt, ist mir sehr wichtig.
Unser erster Stopp führte uns nach Senftenberg zu Bauer Gerhard Bergmaier, der sich auf die Zucht von Turopolje-Schweinen spezialisiert hat. Turopolje-Schweine stammen ursprünglich aus Kroatien und leben ganzjährig im Freien, besonders auffällig sind ihre großen Ohren, die wie ein kleines Sonnensegel über ihren Augen hängen und die die Schweine in ihrer Heimat vor dem grellen Sonnenlicht schützten. Gerhard Bergmaier erzählte über die langsame Aufzucht und klärte uns auch über das Maisfreie Bio-Futter der Schweine und ihre Besonderheiten auf. Man muss dazu sagen, dass ohne der aufopfernden Arbeit einiger weniger Arche-Bauern diese alte Rasse bereits ausgestorben wäre. Der reinrassige Bestand von Turopolje-Schweinen beträgt in Österreich laut Arche Austria ca. 250 Stück. Die Dunkelziffer ist etwas höher: 400-500. Diese Zahl beinhaltet zusätzlich auch nicht ganz reinrassige Exemplare. Porcella Landwirte haben alle reinrassige und einzeln erfasste Tiere.
Nach einer Weile bei frostigen Temperaturen im Freien und nach ausgiebiger Begutachtung der süßen Viecher, ging es weiter zu unserem zweiten Ziel: Die Burgruine Gars am Kamp. Dort erwartete uns bereits Bio-Fleischermeister Roman Schober. Herr Schober ist Fleischer aus Leidenschaft und diese Leidenschaft spürt man auch ganz stark, wenn er über seine Arbeit erzählt. Dass Tierhaltung und Wertschätzung für das Tier untrennbar miteinander verbunden sind und dass nur biologisches Futter, sowie stressfreie Schlachtung in Frage kommt und auch wichtige Kriterien für ein hochwertiges und optimales Produkt sind. Diese Leidenschaft ist schön und stimmt mich positiv.
In seinen „heiligen Hallen“, seinem berühmt-berüchtigten Naturreifekeller im Untergeschoß der Babenberger Ruine angekommen, konnten wir nun seine Produkte wie Schinken, Speck und Salamis von Turopolje-Schwein und Waldviertler Blondvieh, die er ausschließlich mit Bio-Kräutern und Gewürzen verfeinert, bewundern. Ein sehr beeindruckender Anblick und umso schöner war es, dass uns Roman, Fleischermeister in siebenter Generation, auch schon Kostproben seiner Herrlichkeiten für uns zum Verkosten vorbereitet hatte.
Bezugsquellen von Turopolje und Waldviertler Blondvieh:
oder direkt bei Roman Schober in Gars am Kamp
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