Wohnen auf wenig Raum. Was ist zu wenig? Wie viel ist nötig? Architekten in aller Welt experimentieren mit Raum.
Dieser Artikel wurde am 18. Dezember 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wohnungen, die wenig Fläche in Anspruch nehmen, sind zumindest bei Architekten groß in Mode. Manche Modelle sind nicht unbedingt zum dauerhaften Wohnen geschaffen. Andere durchaus: Ein Appartement in Madrid ist zwar teilweise nur bis zu 2 Meter breit, scheint allerdings mit einer Gesamtfläche von 60m² durchaus bewohnbar zu sein und verfügt sogar über ein Dampfbad.

Das Architekturbüro MYCC hat in Madrid ein Appartement errichtet, das ein Breite von 2 bis 2,9 Meter aufweist. Fünf verschiedene Bereiche ergeben eine Gesamtgrundfläche von rund 60m2. Die Idee dabei war, nicht in den Dimensionen der Grundfläche, sondern den gesamten Raum als Wohnbereich zu denken.

So weist der Wohn- und Arbeitsbereich lediglich 20m² auf, es ist aber ein Volumen von 100m³ zur Gestaltung vorhanden. Das Projekt der Neugestaltung eines Madrider Wohnhauses ist angesichts der geringen Breite durch ein Längsprofil geprägt. Die Räumhöhe wurde genutzt um verschiedene Bereiche einer Wohnung unterzubringen.

Die unterschiedlichen Bereiche der Wohnung sind klein im Sinne der Grundfläche, die Wohnung wirkt aber größer, weil alle unterschiedlichen Teile visuell miteinander verknüpft sind. Je nach Anforderung sind die Räume und Bereiche unterschiedlich groß. Die Skizze der Wohnung erinnert an klassiche Jump and Run-Computerspiele wie Donkey Kong.

Foto Skizze Madrid

Das Wohnen in diesem  Appartement verlangt dem Menschen durchaus ein wenig Energie ab. Zur Küche geht’s die Stufen rauf, zur Toilette muss man wiederum zwei Stiegen abwärts bewältigen und über eine Leiter klettert man zum Arbeitsplatz. Ungleich der Welt des Super Mario liegen dabei leider keine Münzen zum Einsammeln auf dem Weg.

Eine Belohnung für den Aufwand können die Bewohner trotzdem finden: im Dampfbad, das dem Badezimmer zugefügt wurde.