Die 40-Quadratmeter-Garconierre ist zu klein? Tim Seggerman hat aus einem 22 Quadratmeter großen Appartement ein wahres Schmuckkästchen gemacht.
Dieser Artikel wurde am 7. Mai 2013 veröffentlicht
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Die Auftragslage für für den New Yorker Architekten Tim Seggerman war die Renovierung eines verfallenen Studios in Manhattans Upper West Side. Den Auftrag erhielt er von einer Anthropologie-Professorin, deren Vorstellung von Wohnen von einer Ein-Zimmer-Hütte in einem westafrikanischen Dorf und dem kleinen Appartement geprägt war, das sie seit 1980 bewohnt. Als Lösung, den begrenzten zur Verfügung stehenden Raum zu gestalten, nahm Seggerman Anleihe an einem Schmuckkasten. Er baute in das Studio verschiedene Abteile ein, so dass sich die unterschiedlichen Bereiche wie getrennte Räume anfühlen.

Mit dem Platz musste Seggerman also sparsam umgehen, so wurde der hohe Raum genutzt und sich über dem Küchenbereich ein Schlafboden eingebaut. Eine besonders beeindruckende Lösung wurde mit einer Schiebetüre gefunden, hinter der sich auf der einen Seite die Bibliothek, hinter der anderen eine Waschmaschine versteckt.

Beim Design der Einzelelemente ließ sich Seggerman vor allem bei der Moderne der 50er und 60er Jahre inspirieren. Die Arbeiten von George Nakashima waren dabei besonders wichtig. Alle Holzkomponenten sind von Seggerman per Hand gefertigt. Die Kästen sind aus Zypresse und Bambus gefertigt, die Treppe aus einem Mix von Esche und Buche, der Boden aus weißer Eiche und der in den Wohnbereich hineinragende Schreibtisch besteht aus rotgetönter Birke.

Der Einsatz heller Holzarten führt dazu, dass die Wohnung ungeachtet der Größe einen offenen und weiträumigen Eindruck schafft. Der Raum wurde derart detailliert genutzt, dass auf den 22 Quadratmeter mehr Möglichkeiten geschaffen wurden als in vielen größeren Wohnungen.