Der Hochsommer – das ist die Zeit, für die es sich wirklich auszahlt, einen Garten zu pflegen. Im Juli sollte man seinen Garten in vollen Zügen genießen.
Dieser Artikel wurde am 1. Juli 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Trotz aller Wetterkapriolen des heurigen Jahres: der Juli und auch der August sind Zeit, in der sich die Arbeit auszahlt, die man in den vergangenen Monaten in den Garten gesteckt hat. Die schönsten Blumen in voller Blüte, reifes Obst und das beruhigende Schwirren der Libellen über dem Gartenteich: jetzt beneidet man Gartenbesitzer um ihr privates Idyll.

Und wenn man schon jede freie Minute im Garten genießen kann, dann kann man auch gleich nebenbei ein wenig Hand anlegen, um die Perfektion zu erhalten, für trockene Zeiten vorzusorgen und Nützlinge ihre Arbeit tun zu lassen.

Ameisen

Da sind zum Beispiel die Ameisen. An sich wunderbare Helfer, um die Natur sauberzuhalten. Sie sind sozusagen die Gesundheitspolizei in Wald und Wiese. Nur auf der Terrasse und im Haus haben sie keinen Auftrag.

Allerorten wird Gift und Hormonfalle als Mittel der Wahl empfohlen – wir wollen nicht in diese Kerbe schlagen. Essig- und Seifenwasser halten die Späher genauso gut fern, Löcher in den Fugen zwischen Steinen und im Wohnzimmerboden lassen sich mit Silikon und Klebebändern verschließen, und vor allem: wo keine Nahrung offen herumliegt, melden die fleißigen Ameisenspäher nach Hause: “nichts zu holen”, und die gefürchtete Ameisenstraße kommt gar nicht erst auf. Ganz abgesehen davon, dass es auch für Menschen schöner ist, wenn Brösel und Ausgepatztes gleich weggewischt und entsorgt werden.

Feuchtigkeit

Solange es so häufig regnet wie in letzter Zeit, braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen – wenn es trockener werden sollte, muss man achtgeben, dass die Bodenberfläche in Beeten locker bleibt, damit Regenwasser und Bewässerung gut eindringen können und nicht so schnell verdunsten.

Sollte wirklich die große Trockenzeit 2013 anbrechen – man weiß ja nie – dann heißt es wässern. Und zwar nicht in der größten Mittagshitze, sondern ganz in der Früh. Morgens zwischen 6 – 7 Uhr, wenn es draußen noch angenehm kühl ist, verdunstet nur sehr wenig Gießwasser. Die Pflanzen sind den ganzen Tag über optimal mit Flüssigkeit versorgt, und Beete und Wiese werden es Ihnen danken.

Gießen Sie langsam und mit sanftem Strahl, aber nicht zu sparsam. Achten Sie darauf, wie die Pflanzen reagieren. Wenn sie tagsüber die Blätter einrollen und die Köpfe hängen lassen, können Sie am kommenden Tag ruhig etwas mehr Nass investieren. Es ist ja auch nicht so, als ob sie das Wasser vergeuden würden: sie pflegen damit Pflanzen, Sie führen es in den Kreislauf der Natur ein.

Guten Appetit

Was die Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Kirschen, Brombeeren und teils auch schon Äpfel und Birnen angeht, kann man nur wünschen: Guten Appetit. Einfach zugreifen und verarbeiten, aber nicht vor der Vollreife. Solange es noch an Farbe, Zucker und fruchtiger Säure fehlt, sollte man das Obst reifen lassen. Vertrauen Sie Ihren Geschmacksnerven! Wobei: wenn Sie ernten, lassen Sie auch ein paar hängen, für die Wespen.

Wespen

Sie sind allseits unbeliebt als Räuber und Bedrohung, doch die Wespen erfüllen ebenfalls wichtige Aufgaben in der Natur: sie dezimieren Schädlinge und halten uns die lästigen Fliegen vom Leib. Geben wir ihnen also, wenn wir sie sehen, im Zweifel ein wenig Vorschussvertrauen. Und das bisschen Zucker, das sie für ihren Nachwuchs von unserer Kuchenglasur schaben, können wir ganz gut verschmerzen. Wollten wir nicht ohnehin heuer etwas weniger süß essen?

Der Gartenkalender 2013