Ist der Schiurlaub nachhaltiger als die Fernreise?
Ist der Schiurlaub nachhaltiger als die Fernreise?
Auch dieses Jahr stehen viele Urlaubswillige im Winter wieder vor der Frage: Schiurlaub in heimischen Gefilden oder doch lieber eine Fernreise ins Warme? Wir ziehen die Öko-Bilanz.
Dieser Artikel wurde am 27. Dezember 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer den Winterurlaub plant und dabei nachhaltig vorgehen möchte, der stellt sich vermutlich zu allererst die Frage: Wohin darf’s denn gehen? Denn dass die Wahl der Anreise den größten Anteil am touristisch-okölogischen Fußabdruck ausmacht, ist wohl den meisten Menschen, die sich mit nachhaltigem Reisen beschäftigen, klar.

Flugreisen schlagen beim CO2-Ausstoß natürlich am höchsten zu Buche. Allerdings stellt sich hier immer die Frage der Verhältnismäßigkeit. Von Wien kurz mal für drei Tage nach Innsbruck fliegen? Das hat natürlich andere Fußabdruck-Qualitäten, als von hier nach Mexiko für einen mehrwöchigen Urlaubsaufenthalt zu fliegen. Manche Reiseanbieter, die sich auf nachhaltiges Reisen spezialisiert haben, bieten demnach gar keine Flugreisen an für Destinationen, die unter 700 km entfernt sind.

Besonders eindrucksvoll herausgearbeitet hat die Ökobilanz zwischen unterschiedlichen Urlaubsvarianten der WWF Deutschland in seinem Bericht über die Umweltauswirkungen von Urlaub und Reisen. 

  • Die zweiwöchige Flugreise nach Mexiko, in die auch die Anreise zum Flughafen mit dem PKW eingerechnet wurde, sowie weitere Inlandsflüge und der hohe Stromverbrauch in einem Fünf-Sterne-All-Inclusive Hotel, aber auch Aktivitäten wie der Tauchkurs oder die Jetski-Fahrt, erzeugt pro Person einen touristischen Fußabdruck von 7.218 kg CO2.
  • Eine Woche Schiurlaub in einer Pension in Vorarlberg, bei dem die PKW-Anreise mit etwa 700 Kilometern angenommen wird und zu dem Aktivitäten wie Mahlzeiten auf den Hütten und Après-Ski-Partys kommen, wird vom WWF mit 422 kg Co2 pro Person berechnet.

Auf den ersten Blick zieht also die Fernreise ganz klar den Kürzeren, was die Nachhaltigkeit angeht. Wer jetzt aber denkt, ein Schiurlaub sei auf alle Fälle der weiten Flugreise vorzuziehen, sollte noch ein paar Dinge beachten.

Auch Schiurlaub und Fernreisen können noch nachhaltiger gelingen

  • Wer einen Schiurlaub mit Schneegarantie bucht, der muss davon ausgehen, dass die Pisten im Fall des Falles künstlich beschneit werden. Für einen erzeugtem Kubikmeter Schnee werden 500 Liter Wasser und 5 Kilowattstunden Strom benötigt! 
  • Wenn es ein warmer Winter ist, kann die Reise in ein Schigebiet, in dem Pisten nicht künstlich beschneit werden und die Schneehöhe damit nicht so ausschlaggebend ist, trotzdem tolle Aktivitäten bieten. Schneeschuh-Wanderungen oder Langlauf-Touren.
  • Bei Fernreisen sollte man darauf achten, dass die Reisedauer mit der Reiseentfernung in einem passenden Verhältnis steht. Ein 10-Stunden-Flug für 5 Tage? Da doch lieber etwas mehr Urlaubstage an die Reise dranhängen. Außerdem bietet z. B. die Plattform atmosfair die Möglichkeit, den touristischen Fußabdruck, der durch den Flug entsteht, freiwillig mit einer Spende auszugleichen. Atmosfair leitet die Spenden wiederum an Energiesparprojekte weiter.
  • Auch bei der Wahl des Hotels lässt sich nachhaltig agieren: Denn viele Hotels haben sich auf biologisch-nachhaltiges Wirtschaften spezialisiert. 

Quellen: ecowoman.deatmosfair.de, WWF Deutschland, Foto: pixabay.com


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