Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Viele Garten- Liebhaber kennen das Desaster: Fast unscheinbar kriechen die Schnecken durch den Garten und hinterlassen dabei…
Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Viele Garten- Liebhaber kennen das Desaster: Fast unscheinbar kriechen die Schnecken durch den Garten und hinterlassen dabei ein Bild der Verwüstung, das so manchem Leidtragenden die Tränen in die Augen treibt. Die mühevoll angepflanzten Gewächse landen im Nu im Schneckenmagen. Da ist es kaum verwunderlich, wenn auf Rache gesinnt wird und schließlich der Albtraum aller Schnecken zum Einsatz kommt: das Schneckenkorn! Dabei gibt es noch ganz andere Lösungen, die Schnecken in die Flucht schlagen können.

Stille Invasion: Schnecken auf dem Vormarsch

Das Schneckenkorn soll das vermeintliche Schneckenparadies wieder schnell in ein Gartenparadies zurückverwandeln, aber tut es das wirklich? – In Wahrheit kommen nämlich auch Tiere zu Schaden, die die frische Salaternte nicht im Geringsten anvisiert haben. Und nicht nur das: Auch die menschliche Gesundheit ist durch giftige Substanzen, die in diversen Schädlingsbekämpfern enthalten sind, einem Risiko ausgesetzt. So ist es kaum verwunderlich, wenn Gärtner ein verzweifeltes Gesicht machen. Doch wie ist es zu schaffen, dass niemand zu Schaden kommt – weder Tier, noch Mensch?

Besonders die spanische Wegschnecke zeigt sich in Sachen “Salatfressen” unersättlich und nimmt keinen Halt vor jungen Setzlingen und Pflänzchen. Wer allerdings zu herkömmlichen Schneckenbekämpfungsmitteln greift, tut sich und seinem Garten wohl kaum einen Gefallen: Häufig enthaltene Wirkstoffe wie Metaldehyd, Methiocarb und Thiodicarb sind sowohl für Vögel, Igel und Regenwürmer, als auch für Haustiere und die eigene Gesundheit schädlich. Etwas besser steht es mit Schneckenkorn, das Eisen-III-Phosphat enthält: Es ist eine natürlich vorkommende Eisenverbindung, die auch umweltverträglich ist. Der große Nachteil dieser Substanz besteht darin, dass sie uneingeschränkt alle Schneckenarten tötet, so auch harmlose und geschützte Arten wie die Wiener Schnirkelschnecke.
Dabei darf man nicht vergessen, dass auch Schnecken einen positiven Beitrag zum natürlichen Kreislauf leisten: Sie fressen Insekten und abgestorbene Pflanzen und helfen bei der Humusbildung. Und weiters kann auch das abendliche Ambiente des Wohlfühl- Gartens unter der übertriebenen Schädlingsbekämpfung leiden, indem sich gern gesehene Glühwürmchen kaum mehr blicken lassen. Sie brauchen die schleimigen Störenfriede nämlich zum Überleben.

“Mission Possible” – Schnecken vertreiben!

Haben Sie schon von “Schneckenzäunen” gehört? – Die gibt es wirklich! Diese speziellen Zäune haben ein abgewinkeltes Profil, das Schnecken nicht überwinden können. Dabei werden die Zäune in 10 cm Tiefe verankert und ragen 10 bis 15 cm aus dem Boden. Nach der Errichtung ist es ratsam, nachzusehen, ob Schnecken irrtümlich miteingezäunt wurden, um sie gegebenenfalls noch zu entfernen. Auch das regelmäßige, händische Absammeln der unerbetenen Gartenbesucher kann der “Invasion” ein Ende setzen – wenn auch nur vorübergehend.

Damit die “Schneckenplage” im Frühjahr nicht erneut zum Ausbruch kommt, empfiehlt es sich im Herbst, nach dem ersten Frost oder im zeitigen Frühjahr, die Erde mit einer Grabegabel zu lockern oder durchzuhacken: So frieren Schnecken und Schneckeneier ab.

Lockmittel “Nummer 1” für Schnecken ist die Feuchtigkeit. Das heißt, dass sie frisch gegossene Blumenbeete den trockenen vorziehen. Wer dieses Wissen sinnvoll für sich nutzen möchte, gießt deshalb gleich morgens seine Gewächse, damit die Flüssigkeit bis zum Abend versiegt ist und Schnecken sich nicht “eingeladen” fühlen. Noch besser wäre es, die Pflanzen nur alle zwei bis drei Tage kräftig im Wurzelbereich nachzugießen.

Ein weiterer Tipp, damit Schnecken das Weite suchen, ist ein gelockerter, feinkrümeliger Boden, der verhindert, dass sich die schleimigen Gartenbesucher während der Mittagshitze verstecken können. Außerdem hilft es auch, wenn der Boden mit einer dünnen Schicht aus trockenem Material gemulcht wird. Sägemehl und Kalk können Schnecken nur eingeschränkt von ihren Streifzügen abhalten, da nach jedem Regen die Wirkung verfällt. Schutz für besonders empfindliche Pflanzen bieten Kaffee und Kaffeesatz, indem die entsprechenden Pflanzen damit umgeben werden. Mit diesen einfachen Strategien können Sie das Schneckenkorn in Zukunft besten Gewissens im Regal stehenlassen!

Wenn Sie noch mehr über das Thema “Garten” und “Urban Gardening” erfahren wollen, können Sie hier weiterlesen:

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Guerilla Gardening am Wiener Längenfeld
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